Samstag, 15. März 2014

Terry Pratchett - Scheibenwelt

Terry Pratchett - Scheibenwelt


The sun rose slowly, as if it wasn't sure it was worth all the effort.

Terry Pratchett, geboren 1948, ist nach J. K. Rowling (Harry Potter) Englands erfolgreichster Autor. Seine Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt und über 85 Millionen mal verkauft.
Seit 1983 hat er etwa 40 Scheibenwelt-Romane veröffentlicht

Pratchetts Scheibenwelt-Romane spielen alle auf einer fiktiven Welt - der Scheibenwelt (im Gegensatz zu unserer Rundwelt). Die Scheibenwelt besteht aus einer riesigen Scheibe, die auf dem Rücken von vier Elefanten getragen wird, die wiederum auf dem Rücken einer gigantischen Schildkröte stehen.
Auf der Scheibenwelt wirkt Magie, es gibt Götter, eine Variante unserer Naturgesetze und die treibende Kraft im Universum: Narrativium. Narrativium kann ganz einfach erklärt werden:
Dragons breathe fire not because they have asbestos lungs, but because that is what dragons do.

Daran ist auch schon das herausragende Merkmal der Reihe erkennbar: der Humor. Insbesondere der bizarre, absurde und häufig britische Humor. Daraus ergibt sich auch die erste Warnung: Lest die Reihe, wenn möglich, im englischen Original. Beinahe nichts des ursprünglichen Humors bleibt in der Übersetzung erhalten - was angesichts der unzähligen Sprachwitze und Doppeldeutigkeiten auch kaum verwundert. Die deutschen Übersetzungen lesen sich wie komplett andere Geschichten.
Die Reihe ist auch ein sehr direkter und bewusst gewählter Kommentar von Politik, Gesellschaft und verschiedenster Überzeugungen.

"Multiple exclamation marks," he went on, shaking his head, "are a sure sign of a diseased mind."

Es ist schwer, eine ideale Lesereihenfolge zu erklären. Die einzelnen Reihen überschneiden sich geringfügig, daher kann ein Buch einer Reihe spätere Entwicklungen in anderen Verraten. Daher bietet sich eigentlich an, in der Reihenfolge der Veröffentlichung zu lesen. Andererseits sind die ersten Bücher deutlich schwächer als die späteren und in einem anderen Stil geschrieben. Die Farben der Magie und Das Licht der Fantasie, die beiden ersten Bücher, waren ursprünglich eine Sammlung von Kurzgeschichten und die Welt funktioniert dort noch etwas anders. Ein guter Einstieg wären entweder Wachen! Wachen! oder Gevatter Tod.
In weiteren Einträgen werden später einzelne Herausragende Bücher der Reihe vorgestellt werden.

Eine Liste der bisher veröffentlichten Bücher der Hauptreihen:
Zauberer
  • The Colour of Magic (1983, Die Farben der Magie)
  • The Light Fantastic (1986, Das Licht der Fantasie)
  • Sourcery (1988, Der Zauberhut)
  • Faust Eric (1990, Faust Eric)
  • Interesting Times (1994, Echt zauberhaft)
  • The Last Continent (1998, Heiße Hüpfer)
  • The Last Hero (2001, Wahre Helden)
  • Unseen Academicals (2009, Der Club der unsichtbaren Gelehrten)
Hexen
  • Equal Rites (1987, Das Erbe des Zauberers)
  • Wyrd Sisters (1988, MacBest)
  • Witches Abroad (1991, Total verhext)
  • Lords and Ladies (1992, Lords und Ladies)
  • Maskerade (1995, Mummenschanz)
  • Carpe Jugulum (1998, Ruhig Blut)
Tod
  • Mort (1987, Gevatter Tod)
  • Reaper Man (1991, Alles Sense)
  • Soul Music (1994, Rollende Steine)
  • Hogfather (1996, Schweinsgalopp)
  • Thief of Time (2001, Der Zeitdieb)
Scheibenwelt
  • Pyramids (1989, Pyramiden)
  • Moving Pictures (1990, Voll im Bilde)
  • Small Gods (1992, Einfach göttlich)
  • The Truth (2000, Die volle Wahrheit)
  • Monstrous Regiment (2003, Weiberregiment)
  • Going Postal (2004, Ab die Post)
  • Making Money (2007, Schöne Scheine)
  • Raising Steam (2013, ?)
Wachen
  • Guards! Guards! (1989, Wachen! Wachen!)
  • Men at Arms (1993, Helle Barden)
  • Feet of Clay (1996, Hohle Köpfe)
  • Jingo (1997, Fliegende Fetzen)
  • The Fifth Elefant (1999, Der fünfte Elefant)
  • Night Watch (2002, Die Nachtwächter)
  • Thud! (2005, Klonk!)
  • Snuff (2011, Steife Priese)
The sun rose slowly, as if it wasn't sure it was worth all the effort.

Freitag, 14. März 2014

George R. R. Martin - A Song of Ice and Fire

George R. R. Martin - A Song of Ice and Fire

Das Lied von Eis und Feuer


Winter is coming


Das Lied von Eis und Feuer spielt ein einer fiktiven (unbenannten) Welt auf den zwei Kontinenten Westeros und Essos. Es erzählt die Geschichte mehrerer Dynastien und ihrer internen Machtkämpfe, Konflikte untereinander, politischer Intrigen und einer sich langsam erhebenden lange vergessenen Bedrohung aus dem kalten Norden, während sich im Osten die geflohenen Erben des vor Jahren gestürzten Königshauses auf eine Rückkehr vorbereiten.

George R. R. Martin

George Raymond Richard Martin, geboren 1948, ist ein amerikanischer Fantasy-Autor und Herausgeber mehrerer Fantasy-Anthologien. Bekannt wurde er beginnend 1996 mit seiner Fantasy-Buchreihe Das Lied von Eis und Feuer, die als eine von wenigen Reihen auch außerhalb des Fantasy-Genres Aufmerksamkeit erregte und Leser fand.

Geographie

The night is dark and full of terrors.

In der Welt von Eis und Feuer gibt es drei bekannte Kontinente: Westeros, Essos und Sothoryos.
Die Geschichte spielt auf Westeros im Westen und Essos im Osten, mit dem Schwerpunkt auf Westeros.
Westeros ist in neun Reiche aufgeteilt (ehemals die sieben Königreiche) und vereint unter dem Eisernen Thron. Im Norden schützt eine riesige Eismauer das Reich vor den Barbaren im Norden. Essos ist der größte Kontinent und in mehrere Reiche aufgeteilt, die sich sowohl politisch als auch klimatisch stark unterscheiden. Es gibt keine überregionalen Herrscher, entsprechend finden sich von Hochkulturen über Sklavenhändler bis hin zu Wüstennomaden alle möglichen Lebensstile.

Geschichte

He has a song. He is the prince that was promised, and his is the song of ice and fire.

Jahrtausende vor Beginn der Geschichte wurde Westeros von mystischen Wesen bewohnt: Riesen, die Kindern des Waldes und heute in Vergessenheit geratene Sagengestalten. Von Essos kommend fielen die Ersten Menschen in Westeros ein und führen einen Jahrhunderte währenden Krieg gegen die Ureinwohner, der in einem unsicheren Frieden und der Aufteilung des Landes unter ihnen endete.
Nach Jahrtausenden des Friedens fielen in einem viele Jahre dauernden Winter unheimliche Kreaturen aus dem Norden, die Anderen ("Others") in Westeros ein. Geführt von Azor Ahai konnte eine Allianz der Ersten Menschen und der Kinder des Waldes die Anderen weit in den Norden zurückdrängen und die Lange Nacht endete. Als Schutz vor der Wiederkehr der Anderen wurde eine gigantische Eismauer im Norden errichtet, die bis heute von der Nachtwache besetzt wird.
Jahrtausende später kamen aus Essos erneut Eroberer: die Andalen. Den Bewohnern Westeros im Kampf überlegen eroberten sie nach und nach alle südlichen Ländereien. Nur der Norden Westeros - südlich der Mauer - blieb in den Händen der Ersten Menschen und unabhängig. Die Kinder des Waldes zogen sich in die Wälder nördlich der Mauer zurück und verschwanden aus dem Leben der Menschen.
Weitere Jahrtausende später, etwa dreihundert Jahre vor Beginn der Handlung, kamen erneut Eroberer aus Essos: die Targaryen, die letzte überlebende Familie aus Valyria, eroberte mit ihren Drachen Westeros und unterwarf alle Länder ihrer Herrschaft.
Fünfzehn Jahr vor Beginn der Handlung der Bücher kam es zu einer Rebellion: die Häuser Arryn, Baratheon, Stark, Tully und letztendlich Lannister stürzten die Targaryen, deren Drachen schon lange ausgestorben waren, und Robert Baratheon wird zum König von Westeros ernannt.

Heute sind die Geschichten der Anderen, der Riesen und der Kinder des Waldes nur noch Lagerfeuergeschichten und Mythen für Kinder. Magie gibt es nur in Märchen und in Gerüchten aus Essos, und Drachen hat niemand heute lebendes mehr gesehen.

Politik

When you play the game of thrones, you win or you die. There is no middle ground.

Westeros wird von einem König (Eiserner Thron) regiert, dem mit der Hand des Königs und dem Kleinen Rat Berater und Verwalter zur Seite stehen und die, je nach König, entweder die tatsächliche Verwaltung des Reiches übernehmen oder nur in dessen Auftrag handeln. Diese Leute sind die mächtigsten Männer Westeros' und stammen meist aus dem Königshaus und dessen engsten Verbündeter.
Die neun Reiche stehen in unterschiedlichen Bündnissen und Feindschaften zueinander und verfügen über unterschiedlich viel Macht und Einfluss - meist durch die finanzielle Situation gekennzeichnet.
Das nördlichste Reich ist das Gebiet der Starks, den letzten Nachfahren der Ersten Menschen in Westeros, das durch eine gewaltige Eismauer vom wahren Norden getrennt wird, in dem die Wildlinge (das Freie Volk) wohnen; unzivilisierte Wilde, die sich der Herrschaft und den Strukturen der übrigen Menschen nicht unterwerfen wollen und lieber ein freies Leben führen wollen. Die Wildlinge führen regelmäßige Raubzüge in Westeros durch, eine wirkliche Gefahr bildeten sie aber zuletzt, als sie einen gemeinsamen Anführer hatten, der sie in große Schlachten führte. Zu Beginn der Reihe kommen Gerüchte auf, dass die Wildlinge unter einem neuen Anführer vereinigt wurden.
Is Essos erhebt sich mit Daenerys and Viserys das alte Targaryen-Geschlecht aus der Vernichtung und sinnt darauf, ihren rechtmäßigen Thron zurückzuerobern.

Besonderheiten

Valar morghulis. All men must die.

Martin ist inbesondere dadurch bekannt geworden, dass in seiner Geschichte auch Hauptfiguren nicht vor dem Tod sicher sind: mehrere (scheinbare) Protagonisten finden ein vorzeitiges Ende und in der Regel ändern sich damit die Machtverhältnisse in der Welt spürbar.
Er versucht auch ein "reales" Leben darzustellen, was sich in Flüchen, Folterungen, Morde. Kindermorde, und Vergewaltigungen äußert. Mit dem historischen Mittelalter hat das nicht zu viel gemein, wird durch den Fokus auf Politik, Intrigen und Kriege statt auf Magie und Fabelwesen aber häufig als solches angesehen.
Die Wahrnehmung der Reihe wird dadurch deutlich verzerrt: sie wird als "ernsthafte" Fantasy, die sich nicht der üblichen Klischees bedient, angesehen und auch von nicht-Fantasyfans gelesen, dabei spielen Drachen, Magie, Prophezeiungen und Monster eine zentrale Rolle. Teilweise wird das daran liegen, dass zu Beginn der Reihe die meisten derartigen Vorkommnisse nur als alte Sagen und Legenden angesehen werden, im Lauf der Reihe aber immer dominanter werden und sich für die Zukunft noch deutlich mehr abzeichnet - vermutlich trägt die Fernsehserie dazu bei, in der der Großteil des übernatürlichen gekürzt oder ganz entfernt wurde.

Game of Thrones

Vengeance. Justice. Fire and Blood.

Game of Thrones (Trailer) ist die Verfilmung der Buchreihe als Fernsehserie. Zur Zeit (Anfang 2014) wurden die ersten drei Staffeln - etwa die ersten zweieinhalb englischen Bücher - veröffentlicht, und die vierte steht kurz vor ihrer Ausstrahlung. Geplant sind momentan, sofern der Sender die Serie weiter produziert, sieben Staffeln.
Die Serie orientiert sich stark an den Büchern, wobei mehrere Figuren entweder fehlen oder zusammengefasst wurden, einige Handlungsstränge fehlen, die Intrigen und Hintermänner deutlich früher erkennbar werden und einiges der Komplexität aufgrund der fehlenden inneren Monologe und Doppeldeutigkeiten deutlich reduziert wurde. Das Alter der Figuren wurde, teilweise deutlich, angehoben.
Insgesamt eine sehenswerte und auch sehr erfolgreiche Serie. Die Gewalt ist etwas geringer ausgeprägt als in der Vorlage, dafür wurden Nackt- und Sexszenen stark ausgeweitet ("Sexposition").

Liste der Bücher

Nachfolgend sind die bisher veröffentlichten und geplanten Bände aufgelistet. Jeder englische Band wurde in der Übersetzung zunächst in zwei deutsche aufgespalten, seit 2010 auch als Neuübersetzung ungeteilt veröffentlicht.

Die Hauptreihe:
  • A Game of Thrones (1996): Die Herren von Winterfell / Das Erbe von Winterfell
  • A Clash of Kings (1998): Der Thron der Sieben Königreiche / Die Saat des goldenen Löwen
  • A Storm of Swords (2000): Sturm der Schwerter / Die Königin der Drachen
  • A Feast for Crows (2005): Zeit der Krähen / Die dunkle Königin
  • A Dance with Dragons (2011) Der Sohn des Greifen / Ein Tanz mit Drachen
  • The Winds of Winter (noch nicht veröffentlicht; geplant für frühestens 2015)
  • A Dream of Spring (noch nicht veröffentlicht)
Prequel-Novellen (Dunk und Eggs), beginnt etwa 90 Jahre vor der Hauptreihe:
  • The Hedge Knight (1998): Der Heckenritter
  • The Sworn Sword (2003): Das verschworene Schwert
  • The Mystery Knight (2010): (noch nicht übersetzt)
  • The She-Wolves of Winterfell (noch nicht veröffentlicht)
Weitere Bücher:
  • The World of Ice and Fire (geplant 2014): Begleitband zur Reihe.
  • A Feast of Ice and Fire (2012): Kochbuch
  • A Game of Thrones (seit 2011): Comicbuch-Adaption des ersten Bandes.
Die übrigen Bücher sind nur Ausschnitte aus den bereits veröffentlichten.

Donnerstag, 13. März 2014

Isaac Asimov - Foundation

Isaac Asimov - Foundation

Die Foundation-Serie von Isaac Asimov gehört zu den bekanntesten Science-Fiction-Reihen des 20. Jahrhunderts und beeinflusste einen Großteil der seit dem veröffentlichten Science-Fiction-Geschichten.

Geschrieben wurde die Serie zwischen 1942 und 1986, zunächst in Form von einzelnen Kurzgeschichten, die 1951 als "Foundation" als einzelner Roman veröffentlicht wurde. Daraus wurde bis 1953 zunächst eine Trilogie - für die die Reihe am bekanntesten ist - um in den 80ern fortgesetzt zu werden und in die weiteren Geschichten von Asimov eingefügt zu werden.

Das Galaktische Imperium umfasst 25 Millionen, über die gesamte Milchstraße verstreute, bevölkerte Planeten. Bestehend seit mehr als 20.000 Jahren scheint es auf dem Höhepunkt seiner kulturellen und technologischen Entwicklung, streckt seine Fühler mit einer gigantischen Schlachtflotte und unbedingtem Expansionswillen immer weiter aus. Unbenommen davon arbeitet auf Trantor - der Hauptwelt des Reiches, einem zum reinen Verwaltungszentrum umgewandelten Planeten mit 40 Milliarden Bewohnern - der Mathematikprofessor Hari Seldon an einem Weg, mithilfe statistischer Methoden die Verhaltensweisen riesiger Menschenmassen nicht nur zu beschreiben, sondern zukünftige Entwicklungen sogar vorherzusagen. Als Außenseiter arbeitet er über Jahrzehnte daran, diese Technik zu perfektionieren und auf die Zukunft der gesamten Menschheit anzuwenden. Das Ergebnis, nach langer und harter Arbeit ist eindeutig und unzweifelhaft: Das Imperium wird untergehen und das Reich in eine Jahrtausende währende Barbarei verfallen. Das Problem: Der Untergang ist bereits im Gange und nicht mehr aufzuhalten.

Isaac Asimov (1920-1992) ist einer der profiliertesten und bekanntesten Science-Fiction-Autoren. Seine Foundation-Reihe bildet neben der Roboter-Reihe und den Imperium-Romanen den Kern seines Werkes. Von 1942 bis 1950 veröffentlichte er die Foundation-Geschichte in Form von Kurzgeschichten, anschließend wurden die Teile als eine Roman-Trilogie herausgegeben. 1966 schlug wurde die Foundation-Trilogie den Herrn der Ringe und wurde mit dem bisher einzigen Hugo Award als "Best All-Time Series" ausgezeichnet.

Die düsteren Prognosen Seldons stoßen auf starke Ablehnung unter den mächtigen des Reiches, die sich nicht um die Wahrheit der Aussagen kümmern, aber eine Massenpanik und damit Unterwanderung ihrer Macht verhindern wollen.
Seldon selbst bleibt nicht untätig und setzt alles daran, die Zukunft der Menschheit so positiv zu beeinflussen wie es ihm möglich ist. Zu diesem Zweck gründet er zwei Foundations. Eine Foundation, die Erste Foundation, wird mit Einhundertausend Wissenschaftlern und Angehörigen auf einem unwirtlichen Planeten am Rande der Milchstraße gegründet. Ihre Aufgabe wird es sein, in eintausend Jahren zum Kern eines neuen, größeren Imperiums zu werden. Doch nichts in ihrem Entstehen ist Zufall. Damit das Vorhaben gelingt, verfasst Seldon seinen Seldon-Plan, eine vollständige Berechnung der zivilisatorischen Entwicklungen der nächsten Jahrtausende, so in die Wege geleitet, dass das Ende bereits feststeht. Am anderen Ende der Galaxie wird die zweite Foundation gegründet, die die Einhaltung des Plans überwachen soll.

In den achtziger Jahren schrieb Asimov zwei Fortsetzungsbände der Foundation-Trilogie, die die Geschichte weiterführen und mit seinen anderen Serien verbinden. Inhaltlich und auch vom Stil unterscheiden sich diese beiden Romane von den vorherigen. Während die ersten Bücher aus einzelnen Kurzgeschichten bestehen, die jeweils einen Ausschnitt des Tausendjahresplans erzählen, bilden diese beiden neuen eine einzige, zusammengehörige Geschichte. Es werden jetzt auch ausgearbeitete Personen behandelt, nicht wie vorher hauptsächlich Stellvertreter für Ideen und Handlungsweisen.
Auch die beschriebenen Themen ändern sich. Während in der ursprünglichen Trilogie die Atomkraft als glorreicher Weg in Zukunft beschrieben wurde, es um Freiheit und Verantwortung von Individuen und Gesellschaften geht und die (fiktive) Psychohistorik im Zentrum während einzelne Menschen nur am Rande interessant sind, wird in der späteren Fortsetzung Atomkraft als gefährlich beschrieben und es kommt zum Konflikt der damaligen (realen) Weltideologien; die Zukunft der Menschheit wird untersucht und was es in der Zeit von Biotechnologie, Genmanipulation und immer stärker ins Alltag integrierter Technologie bedeutet, ein Mensch zu sein.

Nach Asimovs Tod wurde eine zweite Foundation-Trilogie von drei anderen Autoren geschrieben, die hier nicht behandelt werden.


Foundation-Trilogie (1942-1950):
  • Foundation (Der Tausendjahresplan)
  • Foundation and Empire (Der galaktische General)
  • Second Foundation (Alle Wege führen nach Trantor)
Fortsetzung (1982-1986):
  • Foundation's Edge (Die Suche nach der Erde)
  • Foundation and Earth (Die Rückkehr zur Erde)
Vorgeschichte (1988-1993):
  • Prelude to Foundation (Die Rettung des Imperiums)
  • Forward the Foundation (Das Foundation-Projekt)

Bethany Frenette - Dark Star

Bethany Frenette - Dark Star

Dark Star ist das Young-Adult Urban-Fantasy-Debüt der Amerikanerin Bethany Frenette.

Die Handlung spielt in einer heutigen amerikanischen Metropolregion und wird aus der Perspektive von Audrey Whitticomb, der jugendlichen Protagonistin und Tochter einer vermeintlichen Superheldin, erzählt.

Audrey stößt dabei, ebenso wie die Leser, nach und nach auf eine hinter den Kulissen agierende Vereinigung und eine furchtbare Bedrohung für alle Menschen. Dabei bleiben viele der Hintergründe, Zusammenhänge und Motivationen - zumindest im ersten Band - leider weiterhin unklar.

Mehrere Figuren verfügen über übernatürliche Kräfte (eine Mischung aus Magie und übersinnlicher Fähigkeiten), die Prinzipien und Möglichkeiten dahinter werden aber nicht erklärt. Das ermöglich zum einen ständige Überraschungen, verhindert andererseits aber auch das Vorhersehen von möglichen Lösungswegen für Probleme.

Audrey muss im Verlauf der Handlung ihre eigenen (unspektakulären) Kräft besser verstehen lernen, sich mit der Vergangenheit und dem Schicksal ihrer Familie auseinandersetzen und ihren eigenen Platz in der für sie neuen Welt finden.

Eine romantische Nebenhandlung ist zwar vorhanden, spielt hier aber bislang nur eine kleine Nebenrolle.

Die Bände der Reihe (bislang sind noch keine Übersetzungen ins Deutsche vorhanden):

  1. Dark Star
  2. Burn Bright
  3. Noch nicht veröffentlicht

Die ersten sieben Kapitel stehen als Leseprobe zur Verfügung.

Montag, 3. März 2014

Brandon Sanderson - Words of Radiance (Stormlight Archives 2)

Brandon Sanderson - Words of Radiance (The Stormlight Archives 2)

Die Sturmlichtchroniken 3 und 4

Wie immer: möglichst spoilerfrei (aber nur für diesen Band - Inhalte des Vorgängers werden verraten).

Sixty-two days. Death follows.


Nachdem im ersten Band Kaladin im Fokus stand und durch Rückblenden sein Hintergrund erzählt wurde, liegt in Word of Radiance, dem zweiten Teil einer zehnbändigen (genauer: zweimal fünfbändigen; In der deutschen Übersetzung entspricht das vermutlich den Teilen 3 und 4 einer zwanzigbändigen) Fantasyreihe von Brandon Sanderson, der Schwerpunkt auf Shallan. Nach einem eher gemächlichen Einstieg im ersten Band, an dem ich nichts auszusetzen hatte, zieht mir der zweite Band leider zu wenig an. Ein großer Teil wird mit weiterhin mit der Skizzierung der Hintergründe der Welt zugebracht, die allesamt problemlos in den ersten gepasst hätten. Dafür werden einige der Fraktionen, die im ersten Band nur angedeutet wurden, hier nicht weiter ausgebaut, sondern bleiben beinahe genauso schleierhaft. Einige der neuen Perspektiven sind zwar interessant, aber nicht wirklich relevant. Die notwendigen Informationen hätten deutlich einfacher und auch stimmiger als Epigraphen (die Zitate, meist historisch, die jedes Kapitel beginnen) eingebunden werden können.

Words of Radiance setzt genau dort wieder an, wo der Vorgänger endete: Talenel'Elin, letzter Herald des Allmächtigen, hat das Ende der Welt verkündet; Kaladin muss sich mit seiner neuen Situation als Leibwächter zurechtfinden, seine Crew zusammen halten und seine Kräfte kontrollieren zu lernen; Shallan und Jasnah verfügen über zum Überleben der gesamten Menschheit notwendige Informationen, mit denen sie sich auf den langen Weg zum Rest machen; Szeth-son-son-Vallano muss die Machtgefüge der Welt erschüttern und die Welt ins Chaos zu stürzen; Taravangian beginnt die nächste Phase seines Plans; Dalinar will das Königreich zusammenhalten und den Orden der Knights Radiant wieder zum Leben erwecken.

Einige erwartete Konfrontationen finden endlich statt, andere nicht (viel vager geht es nicht), hätten aber eigentlich entweder an das Ende des letzten Bandes oder zumindest an den Anfang dieses gehört. Warum Personen, die im Laufe des vorherigen Bandes endlich zu sich selbst finden und ihre Vergangenheit akzeptieren können, die gleiche Entwicklung hier noch einmal durchlaufen (und es gibt Andeutungen, dass sich das im nächsten noch einmal wiederholt), ist mir unklar.
Einige Figuren, die im ersten Band entweder nur eine Nebenrolle spielten, oder deren Handlungsstrang bereits abgeschlossen war, werden hier vollkommen unnötig wieder aufgegriffen - und anders als im Fernsehen müssen hier keine Schauspieler recyclet werden.

Sanderson ist ein strenggläubiger Christ (genauer: Mormone) und das ist seinen Büchern deutlich anzumerken. In all seinen Werken - auch hier - sind seine Atheisten alles "Hollywood-Atheisten" - nicht auf unterstem Niveau (Sanderson ist kein Hollywood-Fundamentalist), aber dennoch aus Sicht eines religiösen Menschen, der die nichtreligiöse Position natürlich für bizarr hält - einschließlich Unglaube aufgrund traumatischer Vergangenheit, Zynismus und Ablehnung jeglicher positiver Weltanschauungen. Darüber hinaus ist die Entwicklung der reformierten Religion, die im ersten Band begann, nichts anderes als eine fiktive Version des Mormonentums, die das Christentum reformieren will - einschließlich der (berechtigten) fiktiven Kritik am Vorinismus, die zu der (berechtigten) tatsächlichen Kritik am Christentum praktisch identisch ist. Wie viel davon beabsichtigt ist bleibt natürlich unklar, aber Sanderson hat in mehrmals bestätigt, dass verschiedene Personen und Gesellschaften reale Religionen repräsentieren sollen.

Thirty-eight days. The end of all nations.

Insgesamt: Ich habe das Buch gerne (und vergleichsweise schnell) gelesen, bin auf die weiteren aber - bereits seit der Veröffentlichung der ersten Vorabkapitel - nicht mehr ansatzweise so sehr gespannt wie ich es auf dieses war.
Wer sich an der eher langsameren Entwicklung und der hintergründigen Religiösität nicht stört (oder sich nicht dafür interessiert), an (vielen, vielen, viiiiiiieeeelen) Wortspielen und Kalauern ("puns") nichts auszusetzen hat und ein wenig einfache Philosophie interessant findet (alles nichts neues in seinen Büchern): Das hier ist der vermutlich beste Sanderson bislang. Viel Spaß damit!

Leseproben für interessierte: