Freitag, 28. September 2012

Anne Bishop - The Landscapes of Ephemera


Anne Bishop - The Landscapes of Ephemera

Die dunklen Welten

Ephemera ist eine zersplitterte Welt. Ein Schritt in die falsche Richtung und übermütige Wanderer finden sich in einem anderen Teil ("Landscape") der Welt wieder. Aber nicht irgendwo: Ephemera schickt Menschen nur an Orte, mit denen sie etwas in in ihrem Herzen verbindet. Jeder Mensch trägt Licht und Dunkelheit in seinem Inneren und vor Ephemera hat das Herz keine Geheimnisse.

Anne Bishop, vor beinahe 15 Jahren bekannt geworden durch ihre düstere Bestseller-Fantasyreihe "The Black Jewels" ("Die schwarzen Juwelen"), hat mit den Ephemera-Bänden eine neue Welt vorgestellt. Nach dem Einstieg vor sechs Jahren mit "Sebastian" und "Belladonna" kehrte sie dieses Jahr mit "Bridge of Dreams" dorthin zurück und auch weitere Geschichten sind in diesem Universum geplant.
Her Darkness is my fate
Vor langer Zet war Ephemera eine komplette, normale Welt. Um der Zerstörung durch den "Weltenfresser" zu entgehen wurde sie damals zersplittert. Die einzelnen Teile Ephemeras waren nicht mehr verbunden und so konnte der Fresser nicht mehr alles verderben und wurde in einem kleinen Teil ausgesperrt.
In einer Landschaft können sich mehrere Länder befinden, es können aber auch mehrere Landschaften in einem Land vorhanden sein. Ephemera reagiert auf Wünsche des Herzens und die tiefsten und geheimsten Gefühle: Orte, an denen sich gütige und hilfsbereite Menschen befinden, werden zu hellen Gegenden der Welt, in denen Gutes geschieht und Glück zu finden ist. Orte, an denen Selbstsucht vorherrscht, werden dunkler und düsterer. Nicht jede Dunkelheit ist dabei Böse und nicht jeder friedliche Mensch fühlt sich im Hellen wohl.
Verbunden werden die Teile der Welt durch Brücken: festen, die immer die gleichen Orte verbinden und veränderbaren, die immer an ein anderes Ziel führen.
Es gibt Bridges ("Brücken"), Männer, die Landschaften verbinden können. Es gibt Landscaper ("Gestalter"), Frauen, die Landschaften verändern und in ihrem Herzen verankern können. Es gibt Wizards ("Zauberer"), Männer, die das bestehende zerstören können. Und es gibt es Glorianna Belladonna.
Luck-bringer. Ill-wisher. Magician.
Sebastian, ein Inkubus, von seinem Vater gehasst und verjagt, lebt im Den of Iniquity, einem dunklen Teil Ephemeras, über den er vor Jahren zufällig in seiner Verzweiflung und Einsamkeit gestolpert war. Hier dreht sich jeder Tag um Ausgelassenheit, Alkohol und Sex. Hier fühlt er sich zuhause, hier lebt er in Einklang mit seinem Herzen, zusammen mit anderen Dämonen, Spielern, Glücksrittern und Menschen auf der Suche nach Abenteuern und Vergnügen. Mit den hellen Teilen Ephemeras ist er über seinen Cousin Lee verbunden - einem Bridge, der durch die Welt reist und Verbindungen aufrechterhält und herstellt - und dessen Schwester Glorianna - einer Gestalterin, die ihre eigenen Landschaften verändert und vereint. Diese drei bilden das Herzstück der Geschichte, begleitet werden sie von Freunden, Verwandten und Fremden, die zu Freunden werden.
The world listens to me

Die Gestalter sind mit den Brücken zu einer Gruppierung zusammengeschlossen, in der sie die hellen Landschaften beschützen und zusammenhalten und dem Einfluss der Dunkelheit entgegentreten. Unterstützt werden sie dabei von den Magiern, den Justice Makern, die Ungeheuer und die Dunkelheit vertreiben und abtrünnige Gestalter jagen. Auch Glorianna gehörte einst zu den anderen Gestaltern, aber sie trägt ein düsteres Geheimnis mit sich. Ein Geheimnis, durch das sie vor Jahren zu einer Abtrünnigen wurde. Vieles in dieser Welt ist nicht so wie es zunächst scheint, nur eines ist sicher: Heart's Hope lies within Belladonna.
The heart has no secrets. Not from me.

Wie praktisch alle Werke von Anne Bishop enthält auch Ephemera ein wenig Romantik, ein wenig Naturverbundenheit, ein wenig Erotik (deutlich weniger als in ihren übrigen Büchern), eine Menge Klischees und unzählige herzergreifende Ereignisse und Erkenntnisse. Sie schafft es auch hier wieder, ihren Lesern Tränen der Freude und des Schmerzes zu entlocken.
Anne Bishop schreibt eine eigene Art von Büchern, die nicht jedem Fantasyfan gefallen werden. Es ist spannend, keine Frage, und die Geschichten berühren. Es ist aber keine High Fantasy und auch kein Epos. Die Hintergründe der Welt werden zwar angedeutet, aber nicht wirklich ausgebaut. Die Handlung bewegt sich in weiten Teilen in vorhersehbaren Bahnen. Die Figuren sind komplex und, wie bei Anne üblich, mit einer tragischen Geschichte belastet. Es gibt keine strahlenden Helden und jeder Augenblick des Glücks kann schnell wieder zerstört werden.
This is Ephemera. Nothing is ever the same as it was.

Bände der Reihe:
  1. Sebastian
  2. Balladonna
  3. The Voice (Kurzgeschichte)
  4. Bridge of Dreams

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