Brian McClellan - Promise of Blood (Powder Mage Trilogy 1)
(noch nicht ins Deutsche übersetzt)
The Age of Kings is dead... and I have killed it.
Promise of Blood ist der Debütroman des amerikanischen Autoren Brian McClellan und der erste Band der Powder Mage Trilogy. In einer Welt, die technologisch in etwa der frühen Neuzeit entspricht, wird in einer Revolution das Königshaus in Adro gestürzt und damit eine Reihe von unvorhergesehenen Ereignissen in Gang gesetzt - aggressive Nachbarländer, düstere Vorahnungen und Verrat in den höchsten Reihen.
Brian McClellan, geboren Mitte der Achtziger, veröffentlichte Anfang des Jahres sein erstes Buch, Promise of Blood, der erste Teil einer geplanten Trilogie.
McClellan hat sein Handwerkszeug von Brandon Sanderson gelernt, was dem Buch deutlich anzumerken ist: Wer Mistborn: The Final Empire gelesen hat, wird durch die Handlung wenig überrascht werden (genaueres kann ohne Spoiler für Mistborn nicht verraten werden), die Welt erinnert stark an einen Vorläufer von Alloy of Law. Das Magiesystem ist stark an Mistborn angelehnt, wobei sehr viel weniger Zeit in die Beschreibungen von Funktionsweise und Prinzipien investiert wird.
Die Handlung wurde sehr deutlich durch die französische Geschichte inspiriert: Von der Französischen Revolution bis hin zum Juniaufstand finden sich unzählige Anlehnungen an diese Jahrzehnte.
Die Welt wird leider nur sehr unvollständig vorgestellt. Es gibt einige wenige Andeutungen, insgesamt bleiben aber die Geschichte, die gegenwärtige politische Lage und sogar die verschiedenen Machtfaktoren sehr undurchsichtig. Der Fokus liegt eindeutig auf den aktuellen Ereignissen (mit Andeutungen, dass in den Nachfolgebänden zumindest einige Punkte der Geschichte aufgeklärt werden), aber das erzeugt leider keine lebendig wirkende oder glaubwürdige Welt.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus drei Perspektiven: ein Soldat, ein General (Feldmarschall) und ein "Detektiv"; selten unterbrochen von einer vierten. Dabei springt die Handlung in der Regel jeweils mehrere Tage vorwärts, was zwar die Handlung im positiven Sinne deutlich strafft, dadurch aber das Eintauchen in die Handlung erschwert. Die drei unterschiedlich erzählten Handlungsstränge bilden zwar einen schönen Kontrast und ergänzen sich gut, fühlen sich so aber unvollendet und nicht komplett ausgebaut an, da blieb einiges an Potential ungenutzt.
McClellan bringt seine eigenen religiösen Überzeugungen etwas zu stark in die Geschichte ein. Er nutzt zwar genau wie Sanderson fiktive religiöse Gestalten, kann sich aber bei den Auseinandersetzungen mit verschiedenen Weltanschauungen nicht genügend bremsen. Weibliche Personen kommen leider wie so oft in der Fantasy etwas zu kurz und bleiben eher nebensächlich.
Sprachlich ist das Buch sauber geschrieben. Vereinzelt schleichen sich zu umgangssprachliche Ausdrücke und Formulierungen hinein, die nicht in die Schriftsprache gehören, insgesamt aber flüssig lesbar und ohne nennenswerte Schwächen.
Insgesamt eines der besseren - wenn auch nicht guten oder überragenden - Bücher innerhalb der Fantasy und mit Potential, aber bislang nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Wer "flintlock fantasy" mag, oder eine (jüngere) Mischung aus Brent Weeks und Brandon Sanderson, kann bedenkenlos einen Blick riskieren.
Die ersten vier Kapitel sind als Leseprobe verfügbar.