Samstag, 15. März 2014

Terry Pratchett - Scheibenwelt

Terry Pratchett - Scheibenwelt


The sun rose slowly, as if it wasn't sure it was worth all the effort.

Terry Pratchett, geboren 1948, ist nach J. K. Rowling (Harry Potter) Englands erfolgreichster Autor. Seine Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt und über 85 Millionen mal verkauft.
Seit 1983 hat er etwa 40 Scheibenwelt-Romane veröffentlicht

Pratchetts Scheibenwelt-Romane spielen alle auf einer fiktiven Welt - der Scheibenwelt (im Gegensatz zu unserer Rundwelt). Die Scheibenwelt besteht aus einer riesigen Scheibe, die auf dem Rücken von vier Elefanten getragen wird, die wiederum auf dem Rücken einer gigantischen Schildkröte stehen.
Auf der Scheibenwelt wirkt Magie, es gibt Götter, eine Variante unserer Naturgesetze und die treibende Kraft im Universum: Narrativium. Narrativium kann ganz einfach erklärt werden:
Dragons breathe fire not because they have asbestos lungs, but because that is what dragons do.

Daran ist auch schon das herausragende Merkmal der Reihe erkennbar: der Humor. Insbesondere der bizarre, absurde und häufig britische Humor. Daraus ergibt sich auch die erste Warnung: Lest die Reihe, wenn möglich, im englischen Original. Beinahe nichts des ursprünglichen Humors bleibt in der Übersetzung erhalten - was angesichts der unzähligen Sprachwitze und Doppeldeutigkeiten auch kaum verwundert. Die deutschen Übersetzungen lesen sich wie komplett andere Geschichten.
Die Reihe ist auch ein sehr direkter und bewusst gewählter Kommentar von Politik, Gesellschaft und verschiedenster Überzeugungen.

"Multiple exclamation marks," he went on, shaking his head, "are a sure sign of a diseased mind."

Es ist schwer, eine ideale Lesereihenfolge zu erklären. Die einzelnen Reihen überschneiden sich geringfügig, daher kann ein Buch einer Reihe spätere Entwicklungen in anderen Verraten. Daher bietet sich eigentlich an, in der Reihenfolge der Veröffentlichung zu lesen. Andererseits sind die ersten Bücher deutlich schwächer als die späteren und in einem anderen Stil geschrieben. Die Farben der Magie und Das Licht der Fantasie, die beiden ersten Bücher, waren ursprünglich eine Sammlung von Kurzgeschichten und die Welt funktioniert dort noch etwas anders. Ein guter Einstieg wären entweder Wachen! Wachen! oder Gevatter Tod.
In weiteren Einträgen werden später einzelne Herausragende Bücher der Reihe vorgestellt werden.

Eine Liste der bisher veröffentlichten Bücher der Hauptreihen:
Zauberer
  • The Colour of Magic (1983, Die Farben der Magie)
  • The Light Fantastic (1986, Das Licht der Fantasie)
  • Sourcery (1988, Der Zauberhut)
  • Faust Eric (1990, Faust Eric)
  • Interesting Times (1994, Echt zauberhaft)
  • The Last Continent (1998, Heiße Hüpfer)
  • The Last Hero (2001, Wahre Helden)
  • Unseen Academicals (2009, Der Club der unsichtbaren Gelehrten)
Hexen
  • Equal Rites (1987, Das Erbe des Zauberers)
  • Wyrd Sisters (1988, MacBest)
  • Witches Abroad (1991, Total verhext)
  • Lords and Ladies (1992, Lords und Ladies)
  • Maskerade (1995, Mummenschanz)
  • Carpe Jugulum (1998, Ruhig Blut)
Tod
  • Mort (1987, Gevatter Tod)
  • Reaper Man (1991, Alles Sense)
  • Soul Music (1994, Rollende Steine)
  • Hogfather (1996, Schweinsgalopp)
  • Thief of Time (2001, Der Zeitdieb)
Scheibenwelt
  • Pyramids (1989, Pyramiden)
  • Moving Pictures (1990, Voll im Bilde)
  • Small Gods (1992, Einfach göttlich)
  • The Truth (2000, Die volle Wahrheit)
  • Monstrous Regiment (2003, Weiberregiment)
  • Going Postal (2004, Ab die Post)
  • Making Money (2007, Schöne Scheine)
  • Raising Steam (2013, ?)
Wachen
  • Guards! Guards! (1989, Wachen! Wachen!)
  • Men at Arms (1993, Helle Barden)
  • Feet of Clay (1996, Hohle Köpfe)
  • Jingo (1997, Fliegende Fetzen)
  • The Fifth Elefant (1999, Der fünfte Elefant)
  • Night Watch (2002, Die Nachtwächter)
  • Thud! (2005, Klonk!)
  • Snuff (2011, Steife Priese)
The sun rose slowly, as if it wasn't sure it was worth all the effort.

Freitag, 14. März 2014

George R. R. Martin - A Song of Ice and Fire

George R. R. Martin - A Song of Ice and Fire

Das Lied von Eis und Feuer


Winter is coming


Das Lied von Eis und Feuer spielt ein einer fiktiven (unbenannten) Welt auf den zwei Kontinenten Westeros und Essos. Es erzählt die Geschichte mehrerer Dynastien und ihrer internen Machtkämpfe, Konflikte untereinander, politischer Intrigen und einer sich langsam erhebenden lange vergessenen Bedrohung aus dem kalten Norden, während sich im Osten die geflohenen Erben des vor Jahren gestürzten Königshauses auf eine Rückkehr vorbereiten.

George R. R. Martin

George Raymond Richard Martin, geboren 1948, ist ein amerikanischer Fantasy-Autor und Herausgeber mehrerer Fantasy-Anthologien. Bekannt wurde er beginnend 1996 mit seiner Fantasy-Buchreihe Das Lied von Eis und Feuer, die als eine von wenigen Reihen auch außerhalb des Fantasy-Genres Aufmerksamkeit erregte und Leser fand.

Geographie

The night is dark and full of terrors.

In der Welt von Eis und Feuer gibt es drei bekannte Kontinente: Westeros, Essos und Sothoryos.
Die Geschichte spielt auf Westeros im Westen und Essos im Osten, mit dem Schwerpunkt auf Westeros.
Westeros ist in neun Reiche aufgeteilt (ehemals die sieben Königreiche) und vereint unter dem Eisernen Thron. Im Norden schützt eine riesige Eismauer das Reich vor den Barbaren im Norden. Essos ist der größte Kontinent und in mehrere Reiche aufgeteilt, die sich sowohl politisch als auch klimatisch stark unterscheiden. Es gibt keine überregionalen Herrscher, entsprechend finden sich von Hochkulturen über Sklavenhändler bis hin zu Wüstennomaden alle möglichen Lebensstile.

Geschichte

He has a song. He is the prince that was promised, and his is the song of ice and fire.

Jahrtausende vor Beginn der Geschichte wurde Westeros von mystischen Wesen bewohnt: Riesen, die Kindern des Waldes und heute in Vergessenheit geratene Sagengestalten. Von Essos kommend fielen die Ersten Menschen in Westeros ein und führen einen Jahrhunderte währenden Krieg gegen die Ureinwohner, der in einem unsicheren Frieden und der Aufteilung des Landes unter ihnen endete.
Nach Jahrtausenden des Friedens fielen in einem viele Jahre dauernden Winter unheimliche Kreaturen aus dem Norden, die Anderen ("Others") in Westeros ein. Geführt von Azor Ahai konnte eine Allianz der Ersten Menschen und der Kinder des Waldes die Anderen weit in den Norden zurückdrängen und die Lange Nacht endete. Als Schutz vor der Wiederkehr der Anderen wurde eine gigantische Eismauer im Norden errichtet, die bis heute von der Nachtwache besetzt wird.
Jahrtausende später kamen aus Essos erneut Eroberer: die Andalen. Den Bewohnern Westeros im Kampf überlegen eroberten sie nach und nach alle südlichen Ländereien. Nur der Norden Westeros - südlich der Mauer - blieb in den Händen der Ersten Menschen und unabhängig. Die Kinder des Waldes zogen sich in die Wälder nördlich der Mauer zurück und verschwanden aus dem Leben der Menschen.
Weitere Jahrtausende später, etwa dreihundert Jahre vor Beginn der Handlung, kamen erneut Eroberer aus Essos: die Targaryen, die letzte überlebende Familie aus Valyria, eroberte mit ihren Drachen Westeros und unterwarf alle Länder ihrer Herrschaft.
Fünfzehn Jahr vor Beginn der Handlung der Bücher kam es zu einer Rebellion: die Häuser Arryn, Baratheon, Stark, Tully und letztendlich Lannister stürzten die Targaryen, deren Drachen schon lange ausgestorben waren, und Robert Baratheon wird zum König von Westeros ernannt.

Heute sind die Geschichten der Anderen, der Riesen und der Kinder des Waldes nur noch Lagerfeuergeschichten und Mythen für Kinder. Magie gibt es nur in Märchen und in Gerüchten aus Essos, und Drachen hat niemand heute lebendes mehr gesehen.

Politik

When you play the game of thrones, you win or you die. There is no middle ground.

Westeros wird von einem König (Eiserner Thron) regiert, dem mit der Hand des Königs und dem Kleinen Rat Berater und Verwalter zur Seite stehen und die, je nach König, entweder die tatsächliche Verwaltung des Reiches übernehmen oder nur in dessen Auftrag handeln. Diese Leute sind die mächtigsten Männer Westeros' und stammen meist aus dem Königshaus und dessen engsten Verbündeter.
Die neun Reiche stehen in unterschiedlichen Bündnissen und Feindschaften zueinander und verfügen über unterschiedlich viel Macht und Einfluss - meist durch die finanzielle Situation gekennzeichnet.
Das nördlichste Reich ist das Gebiet der Starks, den letzten Nachfahren der Ersten Menschen in Westeros, das durch eine gewaltige Eismauer vom wahren Norden getrennt wird, in dem die Wildlinge (das Freie Volk) wohnen; unzivilisierte Wilde, die sich der Herrschaft und den Strukturen der übrigen Menschen nicht unterwerfen wollen und lieber ein freies Leben führen wollen. Die Wildlinge führen regelmäßige Raubzüge in Westeros durch, eine wirkliche Gefahr bildeten sie aber zuletzt, als sie einen gemeinsamen Anführer hatten, der sie in große Schlachten führte. Zu Beginn der Reihe kommen Gerüchte auf, dass die Wildlinge unter einem neuen Anführer vereinigt wurden.
Is Essos erhebt sich mit Daenerys and Viserys das alte Targaryen-Geschlecht aus der Vernichtung und sinnt darauf, ihren rechtmäßigen Thron zurückzuerobern.

Besonderheiten

Valar morghulis. All men must die.

Martin ist inbesondere dadurch bekannt geworden, dass in seiner Geschichte auch Hauptfiguren nicht vor dem Tod sicher sind: mehrere (scheinbare) Protagonisten finden ein vorzeitiges Ende und in der Regel ändern sich damit die Machtverhältnisse in der Welt spürbar.
Er versucht auch ein "reales" Leben darzustellen, was sich in Flüchen, Folterungen, Morde. Kindermorde, und Vergewaltigungen äußert. Mit dem historischen Mittelalter hat das nicht zu viel gemein, wird durch den Fokus auf Politik, Intrigen und Kriege statt auf Magie und Fabelwesen aber häufig als solches angesehen.
Die Wahrnehmung der Reihe wird dadurch deutlich verzerrt: sie wird als "ernsthafte" Fantasy, die sich nicht der üblichen Klischees bedient, angesehen und auch von nicht-Fantasyfans gelesen, dabei spielen Drachen, Magie, Prophezeiungen und Monster eine zentrale Rolle. Teilweise wird das daran liegen, dass zu Beginn der Reihe die meisten derartigen Vorkommnisse nur als alte Sagen und Legenden angesehen werden, im Lauf der Reihe aber immer dominanter werden und sich für die Zukunft noch deutlich mehr abzeichnet - vermutlich trägt die Fernsehserie dazu bei, in der der Großteil des übernatürlichen gekürzt oder ganz entfernt wurde.

Game of Thrones

Vengeance. Justice. Fire and Blood.

Game of Thrones (Trailer) ist die Verfilmung der Buchreihe als Fernsehserie. Zur Zeit (Anfang 2014) wurden die ersten drei Staffeln - etwa die ersten zweieinhalb englischen Bücher - veröffentlicht, und die vierte steht kurz vor ihrer Ausstrahlung. Geplant sind momentan, sofern der Sender die Serie weiter produziert, sieben Staffeln.
Die Serie orientiert sich stark an den Büchern, wobei mehrere Figuren entweder fehlen oder zusammengefasst wurden, einige Handlungsstränge fehlen, die Intrigen und Hintermänner deutlich früher erkennbar werden und einiges der Komplexität aufgrund der fehlenden inneren Monologe und Doppeldeutigkeiten deutlich reduziert wurde. Das Alter der Figuren wurde, teilweise deutlich, angehoben.
Insgesamt eine sehenswerte und auch sehr erfolgreiche Serie. Die Gewalt ist etwas geringer ausgeprägt als in der Vorlage, dafür wurden Nackt- und Sexszenen stark ausgeweitet ("Sexposition").

Liste der Bücher

Nachfolgend sind die bisher veröffentlichten und geplanten Bände aufgelistet. Jeder englische Band wurde in der Übersetzung zunächst in zwei deutsche aufgespalten, seit 2010 auch als Neuübersetzung ungeteilt veröffentlicht.

Die Hauptreihe:
  • A Game of Thrones (1996): Die Herren von Winterfell / Das Erbe von Winterfell
  • A Clash of Kings (1998): Der Thron der Sieben Königreiche / Die Saat des goldenen Löwen
  • A Storm of Swords (2000): Sturm der Schwerter / Die Königin der Drachen
  • A Feast for Crows (2005): Zeit der Krähen / Die dunkle Königin
  • A Dance with Dragons (2011) Der Sohn des Greifen / Ein Tanz mit Drachen
  • The Winds of Winter (noch nicht veröffentlicht; geplant für frühestens 2015)
  • A Dream of Spring (noch nicht veröffentlicht)
Prequel-Novellen (Dunk und Eggs), beginnt etwa 90 Jahre vor der Hauptreihe:
  • The Hedge Knight (1998): Der Heckenritter
  • The Sworn Sword (2003): Das verschworene Schwert
  • The Mystery Knight (2010): (noch nicht übersetzt)
  • The She-Wolves of Winterfell (noch nicht veröffentlicht)
Weitere Bücher:
  • The World of Ice and Fire (geplant 2014): Begleitband zur Reihe.
  • A Feast of Ice and Fire (2012): Kochbuch
  • A Game of Thrones (seit 2011): Comicbuch-Adaption des ersten Bandes.
Die übrigen Bücher sind nur Ausschnitte aus den bereits veröffentlichten.

Donnerstag, 13. März 2014

Isaac Asimov - Foundation

Isaac Asimov - Foundation

Die Foundation-Serie von Isaac Asimov gehört zu den bekanntesten Science-Fiction-Reihen des 20. Jahrhunderts und beeinflusste einen Großteil der seit dem veröffentlichten Science-Fiction-Geschichten.

Geschrieben wurde die Serie zwischen 1942 und 1986, zunächst in Form von einzelnen Kurzgeschichten, die 1951 als "Foundation" als einzelner Roman veröffentlicht wurde. Daraus wurde bis 1953 zunächst eine Trilogie - für die die Reihe am bekanntesten ist - um in den 80ern fortgesetzt zu werden und in die weiteren Geschichten von Asimov eingefügt zu werden.

Das Galaktische Imperium umfasst 25 Millionen, über die gesamte Milchstraße verstreute, bevölkerte Planeten. Bestehend seit mehr als 20.000 Jahren scheint es auf dem Höhepunkt seiner kulturellen und technologischen Entwicklung, streckt seine Fühler mit einer gigantischen Schlachtflotte und unbedingtem Expansionswillen immer weiter aus. Unbenommen davon arbeitet auf Trantor - der Hauptwelt des Reiches, einem zum reinen Verwaltungszentrum umgewandelten Planeten mit 40 Milliarden Bewohnern - der Mathematikprofessor Hari Seldon an einem Weg, mithilfe statistischer Methoden die Verhaltensweisen riesiger Menschenmassen nicht nur zu beschreiben, sondern zukünftige Entwicklungen sogar vorherzusagen. Als Außenseiter arbeitet er über Jahrzehnte daran, diese Technik zu perfektionieren und auf die Zukunft der gesamten Menschheit anzuwenden. Das Ergebnis, nach langer und harter Arbeit ist eindeutig und unzweifelhaft: Das Imperium wird untergehen und das Reich in eine Jahrtausende währende Barbarei verfallen. Das Problem: Der Untergang ist bereits im Gange und nicht mehr aufzuhalten.

Isaac Asimov (1920-1992) ist einer der profiliertesten und bekanntesten Science-Fiction-Autoren. Seine Foundation-Reihe bildet neben der Roboter-Reihe und den Imperium-Romanen den Kern seines Werkes. Von 1942 bis 1950 veröffentlichte er die Foundation-Geschichte in Form von Kurzgeschichten, anschließend wurden die Teile als eine Roman-Trilogie herausgegeben. 1966 schlug wurde die Foundation-Trilogie den Herrn der Ringe und wurde mit dem bisher einzigen Hugo Award als "Best All-Time Series" ausgezeichnet.

Die düsteren Prognosen Seldons stoßen auf starke Ablehnung unter den mächtigen des Reiches, die sich nicht um die Wahrheit der Aussagen kümmern, aber eine Massenpanik und damit Unterwanderung ihrer Macht verhindern wollen.
Seldon selbst bleibt nicht untätig und setzt alles daran, die Zukunft der Menschheit so positiv zu beeinflussen wie es ihm möglich ist. Zu diesem Zweck gründet er zwei Foundations. Eine Foundation, die Erste Foundation, wird mit Einhundertausend Wissenschaftlern und Angehörigen auf einem unwirtlichen Planeten am Rande der Milchstraße gegründet. Ihre Aufgabe wird es sein, in eintausend Jahren zum Kern eines neuen, größeren Imperiums zu werden. Doch nichts in ihrem Entstehen ist Zufall. Damit das Vorhaben gelingt, verfasst Seldon seinen Seldon-Plan, eine vollständige Berechnung der zivilisatorischen Entwicklungen der nächsten Jahrtausende, so in die Wege geleitet, dass das Ende bereits feststeht. Am anderen Ende der Galaxie wird die zweite Foundation gegründet, die die Einhaltung des Plans überwachen soll.

In den achtziger Jahren schrieb Asimov zwei Fortsetzungsbände der Foundation-Trilogie, die die Geschichte weiterführen und mit seinen anderen Serien verbinden. Inhaltlich und auch vom Stil unterscheiden sich diese beiden Romane von den vorherigen. Während die ersten Bücher aus einzelnen Kurzgeschichten bestehen, die jeweils einen Ausschnitt des Tausendjahresplans erzählen, bilden diese beiden neuen eine einzige, zusammengehörige Geschichte. Es werden jetzt auch ausgearbeitete Personen behandelt, nicht wie vorher hauptsächlich Stellvertreter für Ideen und Handlungsweisen.
Auch die beschriebenen Themen ändern sich. Während in der ursprünglichen Trilogie die Atomkraft als glorreicher Weg in Zukunft beschrieben wurde, es um Freiheit und Verantwortung von Individuen und Gesellschaften geht und die (fiktive) Psychohistorik im Zentrum während einzelne Menschen nur am Rande interessant sind, wird in der späteren Fortsetzung Atomkraft als gefährlich beschrieben und es kommt zum Konflikt der damaligen (realen) Weltideologien; die Zukunft der Menschheit wird untersucht und was es in der Zeit von Biotechnologie, Genmanipulation und immer stärker ins Alltag integrierter Technologie bedeutet, ein Mensch zu sein.

Nach Asimovs Tod wurde eine zweite Foundation-Trilogie von drei anderen Autoren geschrieben, die hier nicht behandelt werden.


Foundation-Trilogie (1942-1950):
  • Foundation (Der Tausendjahresplan)
  • Foundation and Empire (Der galaktische General)
  • Second Foundation (Alle Wege führen nach Trantor)
Fortsetzung (1982-1986):
  • Foundation's Edge (Die Suche nach der Erde)
  • Foundation and Earth (Die Rückkehr zur Erde)
Vorgeschichte (1988-1993):
  • Prelude to Foundation (Die Rettung des Imperiums)
  • Forward the Foundation (Das Foundation-Projekt)

Bethany Frenette - Dark Star

Bethany Frenette - Dark Star

Dark Star ist das Young-Adult Urban-Fantasy-Debüt der Amerikanerin Bethany Frenette.

Die Handlung spielt in einer heutigen amerikanischen Metropolregion und wird aus der Perspektive von Audrey Whitticomb, der jugendlichen Protagonistin und Tochter einer vermeintlichen Superheldin, erzählt.

Audrey stößt dabei, ebenso wie die Leser, nach und nach auf eine hinter den Kulissen agierende Vereinigung und eine furchtbare Bedrohung für alle Menschen. Dabei bleiben viele der Hintergründe, Zusammenhänge und Motivationen - zumindest im ersten Band - leider weiterhin unklar.

Mehrere Figuren verfügen über übernatürliche Kräfte (eine Mischung aus Magie und übersinnlicher Fähigkeiten), die Prinzipien und Möglichkeiten dahinter werden aber nicht erklärt. Das ermöglich zum einen ständige Überraschungen, verhindert andererseits aber auch das Vorhersehen von möglichen Lösungswegen für Probleme.

Audrey muss im Verlauf der Handlung ihre eigenen (unspektakulären) Kräft besser verstehen lernen, sich mit der Vergangenheit und dem Schicksal ihrer Familie auseinandersetzen und ihren eigenen Platz in der für sie neuen Welt finden.

Eine romantische Nebenhandlung ist zwar vorhanden, spielt hier aber bislang nur eine kleine Nebenrolle.

Die Bände der Reihe (bislang sind noch keine Übersetzungen ins Deutsche vorhanden):

  1. Dark Star
  2. Burn Bright
  3. Noch nicht veröffentlicht

Die ersten sieben Kapitel stehen als Leseprobe zur Verfügung.

Montag, 3. März 2014

Brandon Sanderson - Words of Radiance (Stormlight Archives 2)

Brandon Sanderson - Words of Radiance (The Stormlight Archives 2)

Die Sturmlichtchroniken 3 und 4

Wie immer: möglichst spoilerfrei (aber nur für diesen Band - Inhalte des Vorgängers werden verraten).

Sixty-two days. Death follows.


Nachdem im ersten Band Kaladin im Fokus stand und durch Rückblenden sein Hintergrund erzählt wurde, liegt in Word of Radiance, dem zweiten Teil einer zehnbändigen (genauer: zweimal fünfbändigen; In der deutschen Übersetzung entspricht das vermutlich den Teilen 3 und 4 einer zwanzigbändigen) Fantasyreihe von Brandon Sanderson, der Schwerpunkt auf Shallan. Nach einem eher gemächlichen Einstieg im ersten Band, an dem ich nichts auszusetzen hatte, zieht mir der zweite Band leider zu wenig an. Ein großer Teil wird mit weiterhin mit der Skizzierung der Hintergründe der Welt zugebracht, die allesamt problemlos in den ersten gepasst hätten. Dafür werden einige der Fraktionen, die im ersten Band nur angedeutet wurden, hier nicht weiter ausgebaut, sondern bleiben beinahe genauso schleierhaft. Einige der neuen Perspektiven sind zwar interessant, aber nicht wirklich relevant. Die notwendigen Informationen hätten deutlich einfacher und auch stimmiger als Epigraphen (die Zitate, meist historisch, die jedes Kapitel beginnen) eingebunden werden können.

Words of Radiance setzt genau dort wieder an, wo der Vorgänger endete: Talenel'Elin, letzter Herald des Allmächtigen, hat das Ende der Welt verkündet; Kaladin muss sich mit seiner neuen Situation als Leibwächter zurechtfinden, seine Crew zusammen halten und seine Kräfte kontrollieren zu lernen; Shallan und Jasnah verfügen über zum Überleben der gesamten Menschheit notwendige Informationen, mit denen sie sich auf den langen Weg zum Rest machen; Szeth-son-son-Vallano muss die Machtgefüge der Welt erschüttern und die Welt ins Chaos zu stürzen; Taravangian beginnt die nächste Phase seines Plans; Dalinar will das Königreich zusammenhalten und den Orden der Knights Radiant wieder zum Leben erwecken.

Einige erwartete Konfrontationen finden endlich statt, andere nicht (viel vager geht es nicht), hätten aber eigentlich entweder an das Ende des letzten Bandes oder zumindest an den Anfang dieses gehört. Warum Personen, die im Laufe des vorherigen Bandes endlich zu sich selbst finden und ihre Vergangenheit akzeptieren können, die gleiche Entwicklung hier noch einmal durchlaufen (und es gibt Andeutungen, dass sich das im nächsten noch einmal wiederholt), ist mir unklar.
Einige Figuren, die im ersten Band entweder nur eine Nebenrolle spielten, oder deren Handlungsstrang bereits abgeschlossen war, werden hier vollkommen unnötig wieder aufgegriffen - und anders als im Fernsehen müssen hier keine Schauspieler recyclet werden.

Sanderson ist ein strenggläubiger Christ (genauer: Mormone) und das ist seinen Büchern deutlich anzumerken. In all seinen Werken - auch hier - sind seine Atheisten alles "Hollywood-Atheisten" - nicht auf unterstem Niveau (Sanderson ist kein Hollywood-Fundamentalist), aber dennoch aus Sicht eines religiösen Menschen, der die nichtreligiöse Position natürlich für bizarr hält - einschließlich Unglaube aufgrund traumatischer Vergangenheit, Zynismus und Ablehnung jeglicher positiver Weltanschauungen. Darüber hinaus ist die Entwicklung der reformierten Religion, die im ersten Band begann, nichts anderes als eine fiktive Version des Mormonentums, die das Christentum reformieren will - einschließlich der (berechtigten) fiktiven Kritik am Vorinismus, die zu der (berechtigten) tatsächlichen Kritik am Christentum praktisch identisch ist. Wie viel davon beabsichtigt ist bleibt natürlich unklar, aber Sanderson hat in mehrmals bestätigt, dass verschiedene Personen und Gesellschaften reale Religionen repräsentieren sollen.

Thirty-eight days. The end of all nations.

Insgesamt: Ich habe das Buch gerne (und vergleichsweise schnell) gelesen, bin auf die weiteren aber - bereits seit der Veröffentlichung der ersten Vorabkapitel - nicht mehr ansatzweise so sehr gespannt wie ich es auf dieses war.
Wer sich an der eher langsameren Entwicklung und der hintergründigen Religiösität nicht stört (oder sich nicht dafür interessiert), an (vielen, vielen, viiiiiiieeeelen) Wortspielen und Kalauern ("puns") nichts auszusetzen hat und ein wenig einfache Philosophie interessant findet (alles nichts neues in seinen Büchern): Das hier ist der vermutlich beste Sanderson bislang. Viel Spaß damit!

Leseproben für interessierte:

Montag, 1. Juli 2013

Brian McClellan - Powder Mage Trilogy


Brian McClellan - Promise of Blood (Powder Mage Trilogy 1)

(noch nicht ins Deutsche übersetzt)

The Age of Kings is dead... and I have killed it.

Promise of Blood ist der Debütroman des amerikanischen Autoren Brian McClellan und der erste Band der Powder Mage Trilogy. In einer Welt, die technologisch in etwa der frühen Neuzeit entspricht, wird in einer Revolution das Königshaus in Adro gestürzt und damit eine Reihe von unvorhergesehenen Ereignissen in Gang gesetzt - aggressive Nachbarländer, düstere Vorahnungen und Verrat in den höchsten Reihen.

Brian McClellan, geboren Mitte der Achtziger, veröffentlichte Anfang des Jahres sein erstes Buch, Promise of Blood, der erste Teil einer geplanten Trilogie.
McClellan hat sein Handwerkszeug von Brandon Sanderson gelernt, was dem Buch deutlich anzumerken ist: Wer Mistborn: The Final Empire gelesen hat, wird durch die Handlung wenig überrascht werden (genaueres kann ohne Spoiler für Mistborn nicht verraten werden), die Welt erinnert stark an einen Vorläufer von Alloy of Law. Das Magiesystem ist stark an Mistborn angelehnt, wobei sehr viel weniger Zeit in die Beschreibungen von Funktionsweise und Prinzipien investiert wird.
Die Handlung wurde sehr deutlich durch die französische Geschichte inspiriert: Von der Französischen Revolution bis hin zum Juniaufstand finden sich unzählige Anlehnungen an diese Jahrzehnte.

Die Welt wird leider nur sehr unvollständig vorgestellt. Es gibt einige wenige Andeutungen, insgesamt bleiben aber die Geschichte, die gegenwärtige politische Lage und sogar die verschiedenen Machtfaktoren sehr undurchsichtig. Der Fokus liegt eindeutig auf den aktuellen Ereignissen (mit Andeutungen, dass in den Nachfolgebänden zumindest einige Punkte der Geschichte aufgeklärt werden), aber das erzeugt leider keine lebendig wirkende oder glaubwürdige Welt.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus drei Perspektiven: ein Soldat, ein General (Feldmarschall) und ein "Detektiv"; selten unterbrochen von einer vierten. Dabei springt die Handlung in der Regel jeweils mehrere Tage vorwärts, was zwar die Handlung im positiven Sinne deutlich strafft, dadurch aber das Eintauchen in die Handlung erschwert. Die drei unterschiedlich erzählten Handlungsstränge bilden zwar einen schönen Kontrast und ergänzen sich gut, fühlen sich so aber unvollendet und nicht komplett ausgebaut an, da blieb einiges an Potential ungenutzt.
McClellan bringt seine eigenen religiösen Überzeugungen etwas zu stark in die Geschichte ein. Er nutzt zwar genau wie Sanderson fiktive religiöse Gestalten, kann sich aber bei den Auseinandersetzungen mit verschiedenen Weltanschauungen nicht genügend bremsen. Weibliche Personen kommen leider wie so oft in der Fantasy etwas zu kurz und bleiben eher nebensächlich.

Sprachlich ist das Buch sauber geschrieben. Vereinzelt schleichen sich zu umgangssprachliche Ausdrücke und Formulierungen hinein, die nicht in die Schriftsprache gehören, insgesamt aber flüssig lesbar und ohne nennenswerte Schwächen.

Insgesamt eines der besseren - wenn auch nicht guten oder überragenden - Bücher innerhalb der Fantasy und mit Potential, aber bislang nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Wer "flintlock fantasy" mag, oder eine (jüngere) Mischung aus Brent Weeks und Brandon Sanderson, kann bedenkenlos einen Blick riskieren.

Die ersten vier Kapitel sind als Leseprobe verfügbar.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Scott Lynch - The Gentleman Bastard Sequence

Scott Lynch - The Gentleman Bastard Sequence

Gentleman Bastards
I have always found the presumptions of others to be the best possible disguise - haven’t you?
In Camorr, einem Stadtstaat in einer fiktiven - an ein mittelalterliches Venedig angelehnten - Welt, lebt der junge Locke Lamora, ein Gentleman-Ganove (Gentleman Bastard).

I have always found the presumptions of others to be the best possible disguise - haven’t you?

Die Welt des Locke Lamora wird nur sehr knapp vorgestellt. Außer Camorr und einigen weiteren Städten, zwischen denen hauptsächlich über Wasser betrieben wird, wird beinahe nichts angesprochen. Als übernatürliches Element wird eine Variante von Alchemie in die Welt eingeführt, die hauptsächlich für Heiltränke und Gifte benutzt wird (und natürlich Alkohol). Es existiert noch eine reinere, mächtigere Form von Magie, die allerdings nur von einer abgeschotteten Gruppe genutzt wird.
In Camorr existiert parallel zur gewöhnlichen Gesellschaft eine Unterwelt, die selbst über Hierarchien verfügt und mit den Stadtverantwortlichen ein mehr oder weniger geheimes Abkommen getroffen hat, das die Interessen beider Gruppen schützen soll.

Der erste Band der Reihe, Die Lügen des Locke Lamora, erzählt die Geschichte des Meisterdiebes Locke Lamora. Dabei ist Meisterdieb eigentlich der falsche Begriff. Neben seiner Eigenschaft als archetypischer edler Dieb, nutzt er hauptsächlich ausgeklügelte Tricks und geschickte Manipulationen um die wohlhabenden dreist und persönlich um ihr Eigentum zu bringen. In einem parallelen Handlungsstrang wird seine Kindheit betrachtet, wobei die beiden Erzählungen nicht direkt konvergieren, aber letztendlich in einer gewissen Symmetrie enden. Lynch ist auch nicht abgeneigt, scheinbar prominente Figuren mitten in der Handlung sterben zu lassen, wobei die Konsequenzen - weder für die Handlung noch die emotionalen - an George R. R. Martin heranreichen (und vermutlich auch nicht sollen).

Der zweite Band, Sturm über roten Wassern, führt die Geschichte direkt weiter, wobei sie mich nicht ganz überzeugen konnte. Das liegt hauptsächlich an dem Thema, der Seefahrt, was sicherlich Geschmackssache sein wird.

Insgesamt bleibt die Geschichte vorhersehbar. Die Figuren sind größtenteils etwas simpel, aber sympathisch. Die Handlung hält mehrere Überraschungen bereit, wird aber zu keinem Zeitpunkt zu komplex. Sprachlich ist es flüssig und angenehm zu lesen (zur der deutschen Übersetzung kann ich mich nicht äußern), auch wenn es vereinzelt holprig wird und das Springen zwischen den Zeitebenen einige Leser abschrecken wird.

Insgesamt eine solide Reihe, deren erster Band recht viel Aufmerksamkeit gewinnen konnte, aber nicht außergewöhnlich. Wer noch keine Geschichte mit Dieben oder schurkischen Helden gelesen hat - oder mehr davon lesen möchte - wird hier hervorragend bedient.

Insgesamt sind für diese Reihe sieben Titel geplant:

  • The Lies of Locke Lamora (2006) / Die Lügen des Locke Lamora (2007)
  • Red Seas Under Red Skies (2007) / Sturm über roten Wassern (2008)
  • The Republic of Thieves (geplant 2013) / Die Republik der Diebe (geplant 2013)


Der Autor stellt jeweils eine Leseprobe bereit, leider nur im RTF-Format.

Montag, 24. Juni 2013

Anne Bishop - The Others

Anne Bishop - The Others

(noch kein deutscher Titel bekannt)
If they are careful, the humans survive. Most of the time, they survive.
 Written in Red ist der erste Band einer neuen Reihe von Anne Bishop, The Others. Er ist, prinzipiell, wie jedes ihrer Werke aufgebaut: Eine junge Frau, "besonders" und anders als alle anderen, trifft in einer phantasievoll gestalteten Welt auf eine Gruppe mächtiger "Menschen", die sie nach und nach kennen lernt und findet eine Art von Romantik in einem unwahrscheinlichen Partner.

Written in Red ist angenehmer und anspruchsvoller geschrieben als Bishops früheren Bücher. Es ist deutlich zu sehen, wie sich ihre Fähigkeiten als Autorin von The Black Jewels über Tir Alainn bis hin zu Ephemera weiterentwickelt hat. Es ist stellenweise noch etwas langsam und mit einigen doch noch künstlich wirkenden Szenen gefüllt. Als Serienanfang ist es vielversprechend, als eigenständiges Werk wäre es vielleicht noch etwas zu schwach gewesen. Am Ende des Buches ist das neue bekannt, die Welt kennen gelernt und die (vermutliche) Haupthandlung der Serie eingeführt. Die nächsten Bände werden zeigen, ob die Serie Potential hat.
Wie jede Welt Bishops ist auch diese hier wunderbar ausgedacht (und zum ersten Mal in einer alternativen modernen Erde - Urban Fantasy), wenn auch nicht wirklich vollständig konsistent und durchdacht. Wer auf ausgeklügeltes und durchdachtee Worldbuilding (wie etwa Sandersons, Jordans oder Tolkiens) Wert legt, wird hier enttäuscht werden. Die Figuren selbst sind auch wie in allen ihrer Werke einfach gestrickt - Gute sind einfach gut, Böse sind einfach böse. Es ist etwas durchdachter als ihre früheren Werke (das sagt noch nicht viel), bleibt aber immer noch einfach gestrickt. Intelligente und interessante Antagonisten werden bei Bishop leider vergeblich gesucht. Die Damsel in Distress ist auch hier wieder vertreten.
Human Law Does Not Apply
The Others spielt in einer alternativen Welt, in der sich unabhängig von den Menschen eine andere intelligente Art entwickelt hat: die Titelgebenden "Others", auch terra indigene genannt. Diese sind die wirklichen Herrscher über die Welt, und bilden von klassischen Fabelwesen wie Vampire und Werwölfe bis hin zu Elementargewalten die ganze Palette an Sagengestalten ab. Menschen sind für sie nur laufendes, denkendes Futter. Entsprechend hat sich die Geschichte der Menschheit anders entwickelt. Technologisch etwa auf unserem Stand mit einigen Änderungen - zurückzuführen auf eingeschränkt verfügbare Ressourcen - hat sich eine Art von unsicherem Zusammenleben entwickelt, in dem Tauschhandel betrieben wird, die beiden Arten sich aber in keiner Weise vermischen.
Aufgerüttelt wird die beklommene Stimmung durch Meg, die auf der Flucht vor Verfolgern unbeabsichtigt ein Wohngebiet der Others betritt, ein gefährliches Geheimnis mit sich bringend.

Written in Red war einer der Überraschungstitel des Jahres und hat trotz seiner Schwächen einen positiven Eindruck hinterlassen.

Hier ein Auszug aus dem Buch.

Freitag, 21. Juni 2013

Brent Weeks - Lightbringer Series

Brent Weeks - Lightbringer Series


Die Licht-Tetralogie

 Brent Weeks wurde vor einigen Jahren durch seine Night-Angel-Trilogie bekannt, die mehrere Bestseller-Listen erobern konnte. Eventuell wird sie hier später einen eigenen Eintrag erhalten.
Die aktuelle Fantasy-Reihe von ihm ist Lightbringer, eine vierbändige Serie, deren ersten beiden Bücher bereits veröffentlicht wurden: The Black Prism und The Blinding Knife.

Die Geschichte folgt hauptsächlich Gavin Guile, dem "mächtigsten Mann der Welt" und Kip, einem übergewichtigen Jugendlichem, dessen Leben gerade auf den Kopf gestellt wird.
Lightbringer ist eine vorindustrielle Welt, in der Schusswaffen und einfache Mechanik existieren und die in sieben Reiche (Satraps) aufgeteilt ist. Jedes Reich ist prinzipiell unabhängig, es existiert allerdings eine Art zentraler Regierung (die genauen Machtverhältnisse werden nicht deutlich), der die sieben Reiche teilweise unterstehen. An der formellen Spitze der Regierung steht der Prisma, Gavin Guile, der mächtigste der "Magier", allerdings werden ihm genügend Mitregierende zur Seite gestellt um seine Macht doch stark einzuschränken und teilweise auszuhebeln.
Die Magie der Reihe zieht sich aus den Farben des sichtbaren Lichts, was stark an Sandersons Warbreaker erinnert. Die meisten magiebegabten können eine Farbe davon benutzen, weniger zwei und selten drei oder mehr. In jeder Generation wird eine Person mit der Fähigkeit geboren, alle Farben zu benutzen: der Prisma. In dieser Generation ist jedoch etwas anders: es gibt zwei. Die ganze Magie wird von einem starken religiösen Gewand umgeben, auch wenn es mehr nach einem Machtinstrument denn nach echter göttlicher Kraft aussieht (mehr davon vermutlich im dritten Band).
Die Geschichte beginnt 16 Jahre nach einem gewaltigen Krieg, an dem Gavin nicht ganz unschuldig war. Jetzt zieht eine neue Bedrohung auf, stärker als damals, die sich anschickt die Fundamente der Gesellschaft zu zerstören. Gavin versucht den Frieden zu bewahren, alte Versprechen einzulösen und dabei seinen geheimen Plänen weiterzuarbeiten.

Die neue Reihe ist deutlich besser geschrieben als seine vorherige, deren Faszination sich hauptsächlich aus dem "guten Schurken" als Hauptfigur zog, die hier natürlich deutlich fehlt.
Sehr umstritten ist der Humor in Lightbringer. Während viele Leser ihn als großen Pluspunkt sehen, fand ich ihn zum Haare raufen. Mehrmals beim Lesen hätte ich allein deswegen fast abgebrochen, was ich selbst bei schlechteren Büchern eigentlich nur ungern tue. Während es in Night-Angel nur vereinzelt vorkam, scheint hier jede einzelne Person in jeder einzelnen Unterhaltung das unwiderstehliche Bedürfnis zu haben, den Gesprächspartner spöttisch auf die Schippe zu nehmen, was in den meisten Situationen einfach nur vollkommen absurd erscheint. Absolut unglaubwürdig und völlig fehl am Platz. Hätte sich das auf einzelne Personen oder zumindest einzelne Kulturen beschränkt, hätte ich es noch akzeptieren können.

Der erste Band war noch recht ordentlich, der zweite sank etwas ab. Es bleibt abzuwarten ob der dritte die Reihe retten kann. Das Potential hat er, ob es reicht wird sich zeigen.

Über die deutsche Übersetzung kann ich nichts sagen. Ich würde aus Erfahrung nicht zu viel erwarten, andererseits ist die Sprache im Original recht einfach gehalten und dürfte, abgesehen von der üblichen (grauenvollen) Übersetzung von Eigennamen nicht allzu problematisch geworden sein.

Leseprobe aus The Black Prism.

Bände der Reihe:

  1. The Black Prism (Schwarzes Prisma)
  2. The Blinding Knife (Die blendende Klinge)
  3. The Broken Eye (Der Blutspiegel)
  4. [Noch unbenannt]

Brandon Sanderson - The Rithmatist

Brandon Sanderson - The Rithmatist (Rithmatist Series I)

The Rithmatist ist der erste Band einer neuen Young-Adult-Reihe von Brandon Sanderson. Sie spielt, anders als die meisten anderen Werke, nicht in seiner Welt Cosmere, sondern ist eine eigenständige, (bislang) leicht Steampunk-artige Welt, die deutlich an unsere eigene angelehnt ist. Da Sanderson derzeit an mehreren anderen Reihen schreibt (Way of Kings, Mistborn, Elantris), wird es bis zur Fortsetzung vermutlich noch eine ganze Zeit dauern.

Das neue System dieser Reihe ist Rithmatics, wobei Kreide benutzt wird, um Figuren zu zeichnen und diese zum "Leben" zu erwecken. Das Ganze soll, laut Sanderson, eine fantasievolle Variante von Starcraft sein, wobei sich über die tatsächlichen Ähnlichkeiten stark streiten lässt.
Als Young-Adult-Buch ist es (noch) einfacher aufgebaut als seine anderen Werke. Sowohl die Figuren, die Ereignisse als auch die Haupthandlung sind vergleichsweise einfach gestrickt und zum Großteil vorhersehbar. Das Ende wird ein wenig zu plump umgesetzt, es gibt aber genügend Andeutungen und lose Enden um sich auf die Nachfolgebände zu freuen, die den Hintergrund der Welt hoffentlich etwas stärker ausbauen.
Die zwei Themen von Sanderson, die er in allen seinen Geschichten zentral positioniert, das "philosophieren" der Figuren und die zentrale Rolle der Religion sind hier (erfreulicherweise) deutlich schwächer ausgeprägt als in seinen übrigen Werken, aber zumindest die religiösen Aspekte zeichnen sich bereits für die Nachfolger ab.

Die Hauptfigur der Geschichte ist Joel, ein junger Schüler der Armedius-Akademie, dessen größter Traum es ist, ein Rithmatist zu werden. Als nicht-auserwählter bleibt ihm allerdings nichts anderes übrig, als den erwählten Rithmatist-Schülern zuzusehen und so viel darüber zu lernen wie ihm möglich ist. Die Handlung beginnt, als mehr und mehr Schüler verschwinden, auf unerklärliche Weise aus ihren Wohnungen entführt und nur Blutspuren zurücklassend. Die Aufklärung der Entführungen und Joels Faszination mit der Rithmatie bilden die Kernpunkte der Geschichte.

Der Beginn des Buches ist auf der Webseite von Tor frei verfügbar.

Insgesamt ein schönes Buch für jüngere und anderweitig interessierte Leser, aber bislang noch nicht herausragend.

Freitag, 28. September 2012

Brandon Sanderson - The Way of Kings


Brandon Sanderson - The Way of Kings (The Stormlight Archive I)

Der Weg der Könige/Der Pfad der Winde (Die Sturmlicht-Chroniken)

Im Leben werden uns immer wieder schwierige Entscheidungen abverlangt. Bei manchen ist die richtige Wahl eindeutig, bei einigen nicht und vielen Fällen gibt es keinen "richtigen" Weg. Häufig können wir erst im Nachhinein beurteilen, was davon zutrifft.
The Way of Kings ist die Geschichte eines Mannes der die falsche Entscheidung traf.

Brandon Sanderson, Autor der Mistborn-Trilogie, Elantris und Warbreaker, bringt derzeit das Rad der Zeit als Nachfolger von Robert Jordan zuende. Als menschliche Schreibmaschine schreibt er parallel noch an der Mistborn-Reihe weiter, arbeitet an der Jugendserie Alcatraz und veröffentlicht, schon beinahe versehentlich, mit The Way of Kings den ersten Band eines bereits jetzt auf zehn Bände ausgelegten neuen Fantasyepos.
"Somebody has to start. Somebody has to step forward and do what is right, because it is right.
If nobody starts, then others cannot follow."
Die letzte Desolation ("Wüstwerdung") ist lange vorbei, die Heralde haben die Menschheit sich selbst überlassen. Die Feinde waren besiegt, Frieden endlich erreicht. Die Welt wurde wieder aufgebaut, aus Soldaten wurden Bauern, aus Kriegsherrn Philosophen. Die Äonen vergehen, Konflike wechseln sich mit ruhigeren Zeiten ab, neue Reiche entstehen und alte Kulturen vergehen. Sprachen werden vergessen und die Geschichte verschwindet langsam aus Aufzeichnungen und Überlieferungen. Ein lange vergessener, furchtbarer Verrat steht am Anfang aller Ereignisse und übt auch heute noch Einfluss auf die Welt aus.
Heute ist Roshar, die Welt in der die Reihe spielt, in viele Länder und Nationen geteilt. Furchtbare Stürme, Highstorms genannt, die vom Ozean der Ursprünge im Osten ausgehend über das Land ziehen, sind Plage und Segen zugleich; sie verwüsten ganze Landstriche und erzeugen den Namensgeber der Saga: Sturmlicht.

Die Arbeiten an den Stormlight Archives begannen vor beinahe zwanzig Jahren, zwischendurch war der erste Band sogar schon fertiggestellt und wurde dann doch wieder komplett verworfen und neu geschrieben. Mit Überarbeitungen von Büchern hat Sanderson bereits Erfahrung: Warbreaker hat er während der Arbeit daran online frei zur Verfügung gestellt und dabei "live" überarbeitet und kommentiert; aktuell ist es in der Version 6.1 verfügbar.
In The Way of Kings zeigt Sanderson, was er während seiner Arbeit am Rad der Zeit gelernt hat und wie er seine eigenen Fähigkeiten als Schriftsteller ausbauen konnte. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich einfach Ereignis an Ereignis reiht, mit Figuren als bloße Träger ihrer jeweiligen Kräfte. Vorbei die Zeiten, in denen die Mechanik der Magie - so gut durchdacht sie auch sein mag - die Handlung voran treibt (Sanderson war auch bekannt als der "magic system guy") und Mythologie statt Weltenbau betrieben wurde. Sanderson versucht hier sein Meisterstück abzuliefern und sich endgültig einen Namen unter den Autoren zu schaffen. Er revolutioniert dabei das Genre nicht, dafür fehlt einfach etwas Neues, liefert aber ein exzellentes und umfassendes Kunstwerk. Keine überlangen Szenen, kaum Exposition, wenig Flauten und Reduzierung der Erzählperspektive auf nur eine handvoll Figuren. Viele Personen - insbesondere die "Helden" - wirken noch ein wenig flach, Sanderson zeigt aber auch, dass er komplexe und glaubwürdige Menschen schreiben kann und zum Ende deuten sich einige der weiteren Veränderungen auch an. Hier werden die nächsten Bände zeigen, ob wirklich mehr dahinter steckt.
Die Sturmlicht-Chroniken führen wie die meisten Secondary Worlds eigene Begriffe und Redewendungen ein, die hier, dankenswerterweise, ganz natürlich benutzt werden und so im Laufe der Bücher ihre Bedeutung mehr und mehr offenbaren (ganz ehrlich: wie oft habt ihr zu einer Freundin schon gesagt: "Setz dich doch auf den Stuhl, du weiß schon, diesen Gegenstand, der aus Holz gemacht ist und in unserer Geselschaft als Sitzgelegenheit dient und den du, als meine Freundin, also eine nichtverwandte mir nahestende Person, immer gemocht hast. Etwa halb so hoch wie ein stehender Mensch. Fungiert auch als Brennholz."). Nein, hier wird die Mythologie erfahren und stückchenweise eingebracht, statt als Infodump zu irritieren. Guter Autor, er hat sich seine Kekse wirklich verdient.
"What is it we value?" he whispered. "Innovation. Originality. Novelty. But most importantly... timeliness.
I fear you may be too late, my confused, unfortunate friend."
Könige werden ermordet, Kriege entfacht, Allianzen sabotiert und Grenzen eingerissen. Im Dunkel agierende Verschwörer und Hintermänner bringen die Gefüge der Welt durcheinander, auch wenn viele Menschen davon nichts mitbekommen. Der größte Krieg seit langem hat begonnen, und was nach einem kurzen und nicht ernstgenommenem Konflikt aussah, bringt die derzeitige Hierarchie an ihre Grenzen und weitet sich immer mehr und mehr aus. Vorin, die größte Religion, die beinahe den ganzen Osten Roshars dominiert, hat schon vor langer Zeit Menschen mit hellen Augen zu den göttlich vorherbestimmten Herrschern ausgerufen und stiftet so immer noch Zwietracht in einer Zeit, in der die Menschheit nur vereint noch eine Chance zum Überdauern hat. Gut und Böse zu unterscheiden ist nicht immer einfach, da hier wie dort grausame Mittel mit einem hehren Zweck gerechtfertigt werden.
"I have seen the end, and have heard it named. The Night of Sorrows, the True Desolation. The Everstorm."
Zehn Herzschläge: So lange dauert es, ein Shardblade zu beschwören. Zehn Herzschläge, um die mächtigste Waffe der Welt zu herbeizurufen. Überbleibsel aus einer anderen Zeit, als derartiges noch alltäglich war. Eine furchtbare Waffe, die jede Rüstung überwindet und die Seele ihrer Opfer zerstören kann.
Nur wenige dieser antiken Artefakte sind noch vorhanden und heiß umkämpft. Wertvoller als ganze Länder verheißen sie ihrem Besitzer Ruhm und Macht. Der Versuch, ihre Eigenschaften zu reproduzieren, führte zu einer schwachen Imitation, den Fabrials, die das Stormlight ("Sturmlicht") als Energiequelle nutzen.
Doch die Zeit der mächtigen Magie, die sich aus der Beherrschung der Essenzen ergibt, ist lange vorbei. Wenig ist über ihren Ursprung oder den Grund ihres Verschwindens bekannt. Einige wenige Menschen forschen an der Wiederentdeckung der alten Kräfte, aber nur im Geheimen: mächtige Gruppierungen, Kirchen und Attentäter wollen das um jeden Preis verhindern. Mit dem langsamen Wiederentdecken der alten Kräfte kommt auch das Wissen darüber wieder, was damals wirklich geschah und wer der wahre Feind der Menschheit ist.
Nur eine Sache wir den Menschen in der drohenden Finsternis wieder Hoffnung geben können, die Wahrheit hinter dem letzten Wunsch eines Verstorbenen: „You must find the most important words a man can say.”
"Life before death, strength before weakness, journey before destination."
— The First Ideal of the Knights Radiant
Zur Übersetzung kann ich nicht viel sagen. Ich habe ein wenig durchgeblättert und quergelesen, aber nicht ausführlich durchgearbeitet. Die Bücher haben aber die gleichen Probleme wie alle anderen Übersetzungen, insbesondere in der SF/F. Die englischen Namensgebung lässt sich nicht ins deutsche übertragen (da sind die Übersetzer auch nicht zu beneiden). Die Prosa, ein mittlerweile wichtiger Bestandteil der Fantasyliteratur, wird naturgemäß verfälscht und wirkt stellenweise ins alberne gezogen. Der Wortwitz geht an vielen Stellen verloren, insbesondere unzählige An- und bewusste Doppeldeutungen kommen nicht immer rüber. Den "Wit" mit "Schelm" zu übersetzen ist zwar möglich, geht aber am eigentlichen Charakter genau vorbei. Der arme Hoid (ein Insider!) hat besseres verdient.
"I will protect those who cannot protect themselves."
— The Second Ideal of the Knights Radiant
10 Heralde des Allmächtigen. 10 Orden der Knights Radiants. 10 Essenzen. 10 Königreiche. 10 Fürstentümer. 10 Herzschläge.
Die Dreiteilung der Welt: die physische (Roshar), die intellektuelle (Shadesmar) und die spirituelle (Teil des Jenseits und Ursprung der Shardblades).
Viel Symbolik zieht sich durch das Buch und nichts davon ist Zufall. Erste Geheimnisse werden offenbart, aber die Reihe ist offensichtlich darauf ausgelegt, erst im Lauf der Zeit alles zu erklären. Insbesondere hier hat Sanderson viel von der durchdachten und geplanten Welt Jordans gelernt.

Der König ist tot. Lang lebe der König (und sein Onkel).

Robert Jordan - The Wheel of Time

Robert Jordan - The Wheel of Time

Das Rad der Zeit
Update 2014: Aktualisiert für das Ende der Reihe
We can't go back. The Wheel has turned, for better or worse. And it will keep turning, as lights die and forests dim, storms call and skies break. Turn it will. The Wheel is not hope, and the Wheel does not care, the Wheel simply is. But so long as it turns, folk may hope, folk may care. For with light that fades, another will eventually grow, and each storm that rages must eventually die. As long as the Wheel turns. As long is it turns....
Lews Therin Telamon, genannt der Drache, ein vor Jahrtausenden lebender Mann von dem nur noch Mythen überliefert sind, zerstörte einst den Großteil der Welt. Auch heute noch, in einem neuen Zeitalter der Menschheit, in dem die Errungenschaften von damals nur noch Legenden sind und der stete Kampf ums Überleben den Tagesablauf beherrscht, sorgt allein der Name "Drache" für Angst und Schrecken. In seinem Namen wurden Kriege geführt und Imperien errichtet, Länder erobert und Völker vernichtet. 
Die Welt dreht sich weiter und alles, was einst war, kehrt in alter und neuer Form wieder. Wenn nicht bei der nächsten, dann bei einer späteren Umdrehung des Rad der Zeit. Jetzt ist es wieder soweit: Der Drache wurde wiedergeboren und erneut neigt sich ein Zeitalter seinem Ende zu - vielleicht zum letzten Mal.

James Oliver Rigney, Jr., veröffentlichte unter dem Pseudonym Robert Jordan 1990 "The Eye of the World" (Die Suche nach dem Auge der Welt), den ersten Band des Rad der Zeit. Ursprünglich als eigenständiges Buch gedacht, nach dem großen Erfolg zu einer Trilogie ausgeweitet und später als zehnbändige Serie geplant, wird sie Anfang 2013 mit dem 14. Band ein Ende finden (die deutsche Ausgabe ist im Heyne-Verlag auf 37-38 Bände aufgeteilt; die neue Ausgabe "Das Original" im Piper-Verlag entspricht den originalen 14). Ergänzt wird das Rad der Zeit durch die Vorgeschichte "New Spring" und den illustrierten Begleitband "The World of Robert Jordan's The Wheel of Time".
Nach dem Tode Jordans 2007, nachdem er noch seine Notizen, Entwürfe und Ideen fertigstellen und einige Kapitel beenden konnte, übernahm Brandon Sanderson ("Mistborn", "The Stormlight Archive") die Serie und brachte zusammen mit Roberts Witwe Harriet, der guten Seele und Lektorin der Bände, die Geschichte zu ihrem würdigen Abschluss.

Insbesondere der Beginn der Reihe wirkt heute sehr traditionell und schon oft gesehen: Ein junger Mann als Protagonist, ein Auserwählter, eine Gruppe von Gefährten auf einer Reise und vorherbestimmende Prophezeiungen. Dabei sollte zwar nicht vergessen werden, dass es auch diese Reihe war, die diese Klischees zu dem gemacht hat was sie heute sind, seine wahren Stärken zeigt das Rad der Zeit aber besonders ab dem vierten Band, wenn viel betretene Pfade verlassen werden und die Geschichte an Komplexität enorm zunimmt.
Konzepte, die im ersten Band angesprochen werden, finden sich in den späteren Bänden ausgearbeitet und in die Welt wunderbar integriert wieder, scheinbar unwichtige Nebendetails werden tausende Seiten später wieder aufgegriffen und schaffen eine glaubwürdige und ungeheuer lebendige Welt, ohne dass es für das Verständnis der Geschichte essentiell ist diese Details auch zu bemerken - es liest sich viel mehr wie ein Präsent für aufmerksame und auch wiederholte Leser, bei denen sich ein Aha-Effekt einstellt und die in die tieferen Zusammenhänge dieser Welt eintauchen können.

Die besondere Stärke der Reihe ist die durchdachte und glaubwürdige Welt. Während beinahe sämtliche in den letzten Jahren populär gewordene Fantasybücher und -serien auf das phantastische Element der Geschichte setzen ohne dabei auf Konsistenz oder Glaubwürdigkeit zu achten, ist die hier erschaffene Welt eine äußerst realistische, mit einer eigenen komplexen Geschichte.
Zentrale Elemente sind die zyklische Natur der Welt und die Vergänglichkeit. Ein jeden Band einleitender Text in der Form
The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again.In one Age, called the Third Age by some, an Age yet to come, an Age long past, a wind rose in the Mountains of Mist. The wind was not the beginning. There are neither beginnings nor endings to the turning of the Wheel of Time. But it was a beginning.
(Das Rad der Zeit dreht sich, Zeitalter kommen und gehen und hinterlassen Erinnerungen, die zu Legenden werden. Legenden verblassen zu Mythen und selbst die sind längst vergessen, wenn das Zeitalter wiederkehrt, das an ihrem Ursprung stand. In einem dieser Zeitalter, manche nennen es das Dritte Zeitalter, das einst kommen wird, das schon lange vergangen ist, erhob sich ein Wind in den Verschleierten Bergen. Der Wind war nicht der Anfang. Es gibt keinen Anfang und kein Ende der Drehungen des Rad der Zeit. Aber es war ein Anfang.)
fängt die Stimmung sehr schön ein. Uralte Geschichten, vergangene Mythen und die Erzählkunst der umherfahrenden Gaukler und Barden erzählen aus der Vergangenheit und geben gleichzeitig einen Ausblick auf die Zukunft und die zu erwartenden Geschehnisse.

In einer Welt, die dem Stand des (Fantasy-)Mittelalters entspricht, in dem Kriege seit dreitausend Jahren alltäglich sind und die meisten Menschen nur in Ruhe leben möchten - welchen Geschichten und Erinnerungen, welchen Gerüchten und Mythen, welchen Erzähungen und Prophezeihungen kann hier wirklich getraut werden und welche Informationen haben sich im Verlauf der Zeit verändert, welche wurden bewusst manipuliert. Was steckt wirklich hinter dem überlieferten Kampf zwischen Mosk dem Giganten und Elsbeth der Königen der Welt mit ihren Lanzen aus Feuer?
Till shade is gone, till water is gone, into the Shadow with teeth bared, screaming defiance with the last breath, to spit into Sightblinder's eye on the Last Day.
Das originelle Magiesystem das hier benutzt wird ist sehr durchdacht und wirkt zu keinem Zeitpunkt willkürlich, aufgesetzt oder als Deus ex machina missbraucht. Es integriert sich vielmehr auf natürliche Art in die beschrieben Welt. Auch wenn die Leser nicht mit den Regeln und Techniken gelangweilt werden sind sie vorhanden und können bei aufmerksamem lesen bis ins Detail erkannt und verstanden werden.
Eine längst vergessene Traumwelt parallel der Wirklichkeit, kriegerische Wüstenvölker, pazifistische Weltenwanderer und mit Menschen umherziehende Wölfe, über zweitausend benannte Personen, Dutzende sich abwechselnde Erzählperspektiven, unzählige Handlungs- und Nebenhandlungsstränge, komplexe Hierarchien, politische Intrigen, Hintermänner und unzählige Völker und Kulturen runden die Welt ab.
Death is lighter than a feather, duty heavier than a mountain.
Das Rad der Zeit bedient sich frei der verschiedensten Mythologien, Historien und der Literatur. Aus dem Buddhismus entstammt die zyklische, sich wiederholende Welt, aus einer Mischung aus Hinduismus und abrahamischem Monotheismus die Schöpfergottheit und als Gegenstück der Zerstörer; Sinnbilder für Ordnung und Chaos: Licht und Schatten, wie es in der Serie heißt.
Die Eigenschaften der germanischen Götter (ohne deren Kräfte) finden sich gezielt auf die Figuren verteilt wieder, die Artussage ist in eigener Form in die fiktive Geschichte und aktuelle Ereignisse eingefügt. Der erste Band liest sich wie eine Homage an den Herrn der Ringe, in späteren folgt unweigerlich ein Vergleich zu Dune.
Schicksalsergebenheit und Freiheitsdrang sind sich ständig gegenüberstehende Motive; Prophezeihungen, die den Figuren jegliche Entscheidungen und Verantwortung abnehmen, werden zunächst abgelehnt, später ignoriert oder manipuliert und schließlich von einigen so verstanden, wie sie gedacht sind. Wer es sich zu einfach macht und denkt, dass mit dem Vorhandensein von Prophezeiungen die Spannung raus ist, sollte bedenken, dass diese selten das besagen was sie zu besagen scheinen, da Wörter und manchmal ganze Sprachen sich in den Jahrtausenden ändern können. Und dass auch der dunklen Seite in Prophezeiungen der Sieg versprochen wurde.
Darin lässt sich ein weiteres Motiv der Reihe sehr schön sehen: Wissen. Die Bewahrung des Wissens, das Studieren des Bekannten und die Anwendung auf aktuelle Probleme, neues Wissen erwerben und altes wiederzuentdecken. Die dunkle Seite des Wissens, die Korrumpierung und Manipulation des Wissens, Spionage und Misstrauen, Folter und Heuchelei. Viele Personen behalten Wissen für sich, aus Egoismus oder Misstrauen oder um andere Menschen zu manipulieren. Wissen ist auch im Rad der Zeit Macht.
I'm going home to die.
Am Anfang schuf der Schöpfer die Welt und mit ihr das Rad der Zeit. Weggesperrt außerhalb der Schöpfung steht Shai'tan, die Verkörperung des Chaos und Gegenstück des Schöpfers. In seinem Versuch, alles existierende zu vernichten und die Schöpfung wieder umzukehren, nimmt er immer wieder Einfluss auf die Welt und vergiftet den männlichen Teil der Einen Macht, die ihre Träger zu magischen Wundern befähigt, mit seiner eigenen Form der Magie, der Wahren Macht. Jeder Mann, der die Befähigung zur Magie hat, wird in kurzer Zeit wahnsinnig und wendet die Macht wahllos und zerstörerisch gegen alles in seiner Umgebung. Geschützt sind nur seine eigenen Anhänger, die Verlorenen, heute nur noch bekannt als Schreckensgestalten, deren Namen nicht nur Kindern Angst einjagen („Seid artig, sonst holen euch heute Nacht die Verlorenen”).
So ist es kein Wunder, dass mittlerweile die Frauen beinahe überall das Sagen haben und über die Geschicke der Welt bestimmen. Insbesondere die Aes Sedai, die magiebegabten Frauen der Welt, üben einen nicht unbedingt subtilen Einfluss aus und nur der selbst auferlegte und magisch bindende Schwur, die Macht nicht als Waffe oder gegen Menschen zu benutzen, hindert sie daran, die ganze Welt zu beherrschen. Ursprünglich als Bollwerk gegen das Böse gedacht sind sie bereits seit Jahrhunderten der Welt entfremdet und längst nicht mehr so vereint wie sie es sein sollten.
Shai'tan ist bei seinen Versuchen nicht ohne Unterstützung der Menschen selbst. Ein ständig wiederholter Katechismus, seit Jahrtausenden überliefert, lautet 
The Dark One and all the Forsaken are bound in Shayol Ghul, bound by the Creator at the moment of Creation, bound until the end of time. 
(Shai'tan und alle Verlorenen sind gefangen in Shayol Ghul, gefangen durch den Schöpfer im Augenblick der Schöpfung, gefangen bis zum Ende der Zeit.)
Shai'tan, die Verlorenen - die mächtigsten und skrupellosesten Magier - und die im Namen des Schattens (als Gegenstück zum Licht im ewigen Kampf Licht gegen Dunkelheit) agierenden Menschen setzen alles daran, ihre Ziele zu erreichen.
Trotz alldem spielt Religion in der Welt keine Rolle. Der Schöpfer existiert und sein Einfluss kann direkt erfahren werden. Shai'tan nimmt Einfluss auf die Welt und seine Anhänger morden ohne Rücksicht. Ein Bedürfnis für Kirchen oder Rituale scheint nicht zu existieren, religiöser Fanatismus ist auf eine kleine, aber einflussreiche, Gruppe beschränkt.
Before you die, will you once more kill everything you love?
Die größte Schwäche der deutschen Auflage ist die Qualität der Übersetzung. Wechselnde Übersetzer, inkosistente Übersetzung und manchmal fragwürdig (der "Dunkle König" ist weder dunkel noch König, der "Brudermörder" hatte nie Brüder, Feuchtländer?) oder in deutscher Sprache seltsam anmutend ("Behüter" erweckt nicht wirklich das Bild der grimmigsten und mächtigsten Kampftruppe). Und das sind nur einige der allgemeineren Probleme; Schreib-, Grammatik- und Übersetzungsfehler ziehen sich durch die Übersetzungen. Viele Nuancen und Wortbedeutungen fehlen, die Unterscheidung zwischen "Shadow" und "shadow", als Beispiel, ist im Englischen eindeutig und enthält viele Konnotationen, im Deutschen existiert dazu kein Pendant.
Auch die Aufspaltung auf jeweils mehrere deutsche Bände bringt seine Tücken mit sich. Einige Bücher haben dadurch keinen klaren Handlungsstrang, es fehlen die Höhepunkte oder der Zusammenhang wird nicht deutlich. Es fehlt auch das klassische Muster der Originale. Insgesamt seien die Originale jedem mit auch nur mittelmäßigen Englischkenntnissen wärmstens ans Herz gelegt. Mit der Neuauflage "Das Rad der Zeit – Das Original", in der die Bücher nicht mehr aufgeteilt wurde, ist zumindest eins der Probleme behoben.

Einen Tiefpunkt der Straffung erreicht die Reihe mit dem 9. und 10. Band, die sich sehr lange hinziehen und deutlich hätten gekürzt werden können. Mit dem 11. Band konnte der Spannungsbogen aber wieder aufgebaut werden und mit dem Einstieg Sandersons ab dem 12. wird die Dramatik der ersten Bände wieder erreicht. Sanderson ist ein guter Autor mit seiner eigenen Fanbasis, schreibt aber deutlich anders als Jordan. Dazu gehören andere Schwerpunkte (Szenen- statt Charakterorientiert), ein eigener Sinn für Humor (praktisch jede Figur die vorher mit Humor aufwarten konnte wurde aufs grausamste entstellt), bestimmte häufige Formulierungen ("You...what?", "I...what?", usw.), Namensgebung für alles und jeden ("Sealbreaker" usw.), das vollständige Fehlen jeglicher Art von Subtilität und Subtext (jede Handlung wird entweder direkt erklärt oder aufs offensichtlichste kommentiert; Dialoge sind mehr als hölzern) und das erwartete verstärkte einbinden von Religiösität sowohl in den Alltag (was vorher - von sehr wenigen Redensarten abgesehen - nicht vorkam) als auch in die Handlung als solche.
Einige Handlungsstränge der letzten drei Bände hätten komplett weggelassen werden können ohne etwas zu verlieren, da für die Leser keinerlei neue Erkenntnis enthalten sind.
Insgesamt ist Sanderson ein starker Autor und liefert eine mehr als ordentliche Arbeit ab. Fans von Jordans wunderbarer Art Fantasy zu schreiben und eine komplexe Welt aufzubauen werden etwas enttäuscht zurückbleiben, verglichen mit den Alternativen können sich alle Leser aber mehr als glücklich schätzen.
And the Shadow fell upon the Land, and the World was riven stone from stone. 
The oceans fled, and the mountains were swallowed up, and the nations were scattered to the eight corners of the World. The moon was as blood, and the sun was as ashes. 
The seas boiled, and the living envied the dead. 
All was shattered, and all but memory lost, and one memory above all others, of him who brought the Shadow and the Breaking of the World. 
And him they named Dragon.

Anne Bishop - The Landscapes of Ephemera


Anne Bishop - The Landscapes of Ephemera

Die dunklen Welten

Ephemera ist eine zersplitterte Welt. Ein Schritt in die falsche Richtung und übermütige Wanderer finden sich in einem anderen Teil ("Landscape") der Welt wieder. Aber nicht irgendwo: Ephemera schickt Menschen nur an Orte, mit denen sie etwas in in ihrem Herzen verbindet. Jeder Mensch trägt Licht und Dunkelheit in seinem Inneren und vor Ephemera hat das Herz keine Geheimnisse.

Anne Bishop, vor beinahe 15 Jahren bekannt geworden durch ihre düstere Bestseller-Fantasyreihe "The Black Jewels" ("Die schwarzen Juwelen"), hat mit den Ephemera-Bänden eine neue Welt vorgestellt. Nach dem Einstieg vor sechs Jahren mit "Sebastian" und "Belladonna" kehrte sie dieses Jahr mit "Bridge of Dreams" dorthin zurück und auch weitere Geschichten sind in diesem Universum geplant.
Her Darkness is my fate
Vor langer Zet war Ephemera eine komplette, normale Welt. Um der Zerstörung durch den "Weltenfresser" zu entgehen wurde sie damals zersplittert. Die einzelnen Teile Ephemeras waren nicht mehr verbunden und so konnte der Fresser nicht mehr alles verderben und wurde in einem kleinen Teil ausgesperrt.
In einer Landschaft können sich mehrere Länder befinden, es können aber auch mehrere Landschaften in einem Land vorhanden sein. Ephemera reagiert auf Wünsche des Herzens und die tiefsten und geheimsten Gefühle: Orte, an denen sich gütige und hilfsbereite Menschen befinden, werden zu hellen Gegenden der Welt, in denen Gutes geschieht und Glück zu finden ist. Orte, an denen Selbstsucht vorherrscht, werden dunkler und düsterer. Nicht jede Dunkelheit ist dabei Böse und nicht jeder friedliche Mensch fühlt sich im Hellen wohl.
Verbunden werden die Teile der Welt durch Brücken: festen, die immer die gleichen Orte verbinden und veränderbaren, die immer an ein anderes Ziel führen.
Es gibt Bridges ("Brücken"), Männer, die Landschaften verbinden können. Es gibt Landscaper ("Gestalter"), Frauen, die Landschaften verändern und in ihrem Herzen verankern können. Es gibt Wizards ("Zauberer"), Männer, die das bestehende zerstören können. Und es gibt es Glorianna Belladonna.
Luck-bringer. Ill-wisher. Magician.
Sebastian, ein Inkubus, von seinem Vater gehasst und verjagt, lebt im Den of Iniquity, einem dunklen Teil Ephemeras, über den er vor Jahren zufällig in seiner Verzweiflung und Einsamkeit gestolpert war. Hier dreht sich jeder Tag um Ausgelassenheit, Alkohol und Sex. Hier fühlt er sich zuhause, hier lebt er in Einklang mit seinem Herzen, zusammen mit anderen Dämonen, Spielern, Glücksrittern und Menschen auf der Suche nach Abenteuern und Vergnügen. Mit den hellen Teilen Ephemeras ist er über seinen Cousin Lee verbunden - einem Bridge, der durch die Welt reist und Verbindungen aufrechterhält und herstellt - und dessen Schwester Glorianna - einer Gestalterin, die ihre eigenen Landschaften verändert und vereint. Diese drei bilden das Herzstück der Geschichte, begleitet werden sie von Freunden, Verwandten und Fremden, die zu Freunden werden.
The world listens to me

Die Gestalter sind mit den Brücken zu einer Gruppierung zusammengeschlossen, in der sie die hellen Landschaften beschützen und zusammenhalten und dem Einfluss der Dunkelheit entgegentreten. Unterstützt werden sie dabei von den Magiern, den Justice Makern, die Ungeheuer und die Dunkelheit vertreiben und abtrünnige Gestalter jagen. Auch Glorianna gehörte einst zu den anderen Gestaltern, aber sie trägt ein düsteres Geheimnis mit sich. Ein Geheimnis, durch das sie vor Jahren zu einer Abtrünnigen wurde. Vieles in dieser Welt ist nicht so wie es zunächst scheint, nur eines ist sicher: Heart's Hope lies within Belladonna.
The heart has no secrets. Not from me.

Wie praktisch alle Werke von Anne Bishop enthält auch Ephemera ein wenig Romantik, ein wenig Naturverbundenheit, ein wenig Erotik (deutlich weniger als in ihren übrigen Büchern), eine Menge Klischees und unzählige herzergreifende Ereignisse und Erkenntnisse. Sie schafft es auch hier wieder, ihren Lesern Tränen der Freude und des Schmerzes zu entlocken.
Anne Bishop schreibt eine eigene Art von Büchern, die nicht jedem Fantasyfan gefallen werden. Es ist spannend, keine Frage, und die Geschichten berühren. Es ist aber keine High Fantasy und auch kein Epos. Die Hintergründe der Welt werden zwar angedeutet, aber nicht wirklich ausgebaut. Die Handlung bewegt sich in weiten Teilen in vorhersehbaren Bahnen. Die Figuren sind komplex und, wie bei Anne üblich, mit einer tragischen Geschichte belastet. Es gibt keine strahlenden Helden und jeder Augenblick des Glücks kann schnell wieder zerstört werden.
This is Ephemera. Nothing is ever the same as it was.

Bände der Reihe:
  1. Sebastian
  2. Balladonna
  3. The Voice (Kurzgeschichte)
  4. Bridge of Dreams